Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

09.12.2008 23:33 +Feedback
Bei Alan Posener steht der agitatorische Aufwand im umgekehrten Verhältnis zur Stichhaltigkeit des Arguments. Er unterstellt mir die absurde Position, Antisemitismus und Rassismus hätten nichts miteinander zu tun. Er weiß, dass dies nicht mein Standpunkt ist. Er kennt mein längeres Papier, das die Vorlage für den sehr viel kürzeren WSJ-Kommentar gewesen ist. Jeder kann es auf meiner homepage nachlesen. Darin heißt es:
“Erstens übersieht diese Gleichsetzung, dass sich die Ideologie des Antisemitismus auf die Elemente des Rassismus nicht beschränkt. Gewiss sind im modernen Antisemitismus immer rassistische Momente enthalten. Das wichtigste Merkmal aber, das den Antisemitismus von allen anderen Denkformen unterscheidet, kommt im Rassismus nicht vor. Ich meine damit…”
Kann mir jemand erklären, warum Posener so vehement ins Leere...
[Weiterlesen…]09.12.2008 17:54 +Feedback
Während sich unser Freund und Kollege Alan Posener furchtbar über unseren Freund und Kollegen Matthias Küntzel aufregt, der sich kritisch über das Berliner Zentrum für Antisemitismusforschung und dessen Aktivitäten geäußert hat, gerät der Direktor des Zentrums, Prof. Wolfgang Benz, in den Verdacht, es mit der Wahrheit nicht ganz genau zu nehmen.
In einem Bericht von Philipp Gessler in der taz vom 5.12 war zu lesen:
ZfA-Leiter Wolfgang Benz reagierte im Gespräch mit der taz empört auf die Vorwürfe Küntzels. Sie seien “völlig lachhaft”. Das Ganze sei “nicht ernst zu nehmen”, wie ihm auch Ilan Mor, der Gesandte der israelischen Botschaft in Berlin, die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde der Hauptstadt, Lala Süsskind, und der SPD-Bundestagsabgeordnete Gert Weisskirchen, Beauftrager des OSZE-Vorsitzenden zur Bekämpfung des...
09.12.2008 08:34 +Feedback
Mit diesem kleinen Film auf YouTube endete gestern die Antisemitismus-Islamophobie-Konferenz am Berliner Zentrum für Antisemitismusforschung. Der kurze Film, als Beispiel für islamischen Humor vorgeführt, veranlasste einige Teilnehmer zu der Frage, ob jemals ein jüdischer Comedian dem US-Präsidenten mit Konsequenzen für den Fall gedroht hätte, dass er sich weigert, das Judentum anzunehmen. Die Antwort soll auf bder nächsten Konferenz des ZfA gegeben werden. http://www.youtube.com/watch?v=Yj29Df-fy5M
Siehe auch:
Historiker Wolfgang Benz verteidigt seine Thesen
http://www.tagesspiegel.de/politik/deutschland/Antisemitismus-Islamfeindlichkeit-Wolfgang-Benz-TU;art122,2679970
Anti-Semitism is not the same as Islamophobia
http://www.jpost.com/servlet/Satellite?cid=1227702420024&pagename=JPost%2FJPArticle%2FShowFull
Das Zentrum für...
09.12.2008 01:06 +Feedback
Was halten Sie von diesem Satz? “Der Holocaust an den Christen im Heiligen Land ist schon fast vollendet: Das beste Mittel, um die Unterdrückten ganz zu vernichten, besteht darin, sie ökonomisch auszubluten.” (http://www.kreuz.net/article.8295.html)
Haben wir es mit einem antisemitischen, einem antizionistischen oder einem antisemitisch-antizionistischen Statement zu tun? Da muss man natürlich fein differenzieren und einen Sachbezug herstellen. Denn nicht der Antisemitismus, sondern der Antisemitismus-Vorwurf “kann tödlich” sein, wie es vor kurzem ein Wilmersdorfer Soziologe in der taz feststellte. Deswegen fühlen sich die Antisemiten von Juden bedroht. Und deswegen muss sich der Kampf gegen den Antisemitismus vor allem gegen die Juden richten. Mehr demnächst auf kreuz.net.
Siehe auch:
Wann und wie wurde das jüdische Volk...
07.12.2008 23:12 +Feedback
Soeben ist die siebzehnte Ausgabe des Jahrbuchs für Antisemitismusforschung erschienen. Einen Schwerpunkt, so heißt es in der Verlagsankündigung, bildet das Themenfeld “Feindbild Islam und islamisierter Antisemitismus”. Was immer ein “islamisierter Antisemitismus” sein mag, islamischer Antisemitismus, wie er sich zum Beispiel in der Propaganda der Hamas und der Hisbollah äußert, kann es nicht sein, denn um solche aktuellen Phänomene macht das “Jahrbuch” einen großen Bogen. Die kommen wahrscheinlich erst im Jahrbuch 38 an die Reihe, wenn aus gebührendem Abstand die Frage behandelt wird, welche Faktoren zu einem atomaren Schlagabtausch zwischen dem Iran und Israel beigetragen haben. Statt dessen bearbeiten die Mitarbeiter des Zentrums für Antisemitismusforschung so akute, aufregende und wichtige “Themenfelder” wie: DAS STEREOTYP...
[Weiterlesen…]07.12.2008 17:58 +Feedback
Im Lukas-Evangelium lesen wir: “Ich sage euch: So wird im Himmel mehr Freude sein über einen Sünder, der Buße tut, als über 99 Gerechte, die der Buße nicht bedürfen.”
Seit vorgestern läuten im Himmel die Glocken, die Engel tanzen Rumba und der liebe Gott gönnt sich eine “Bloody Mary” nach der anderen. Denn Avrum Burg ist heimgekehrt! Im Sommer 2007, also vorgestern, sorgte der ehemalige Sprecher der Knesset und Vorsitzende der “Jewish Agency” für Schlagzeilen, als er das Ende des Zionismus und den Bankrott des jüdischen Staates erklärte, nach Frankreich auswanderte und die Israelis aufforderte, seinem Beispiel zu folgen. Burgs Appell wog umso schwerer, als er nicht nur eine Vielzahl von Ämtern innehatte und “Palästinenser” in achter Generation war, er war auch der Sohn von Josef Burg, dem nach David Ben-Gurion bekanntesten...
[Weiterlesen…]06.12.2008 14:52 +Feedback
Große Ereignisse werfen lange Schatten voraus. Morgen findet am Berliner Instirtut für Antisemitismusforschung eine Konferenz über das Thema “Feindbild Muslim - Feindbild Jude” statt, einfacher ausgedrückt, was haben Antisemitismus und Islamophobie gemeinsam, was unterscheidet sie? Solche Fragen darf man stellen. Die Arbeit der Wissenschaftler besteht nicht nur darin, beieinander abzuschreiben und sich die Sachen gegenseitig zur Rezension zu schicken, es geht auch darum, Vergleiche anzustellen. Und man darf alles mit allem vergleichen: Äpfel mit Birnen, Demokratien mit Diktaturen, George W. Bush mit Osama bin Laden, Antje Vollmer mit Heidi Klum, Guantanamo mit Auschwitz und einen Airbus mit einem Papierflieger.
Im Falle von “Feindbild Muslim - Feindbild Jude” drängen sich einem die Parallelen geradezu auf. Auch die Juden sind gegen...
[Weiterlesen…]06.12.2008 11:29 +Feedback
Natürlich wäre es gut, wenn mehr Deutsche ein besseres Deutsch sprächen, wenn sie zwischen “scheinbar” und “anscheinend” unterscheiden und begreifen würden, dass der Satz “Das macht Sinn” keinen Sinn ergibt. Zu begrüßen wäre auch, wenn sie bei dem Satz “Die Mehrheit der Rentner bekommen…” sofort zum Fernsprecher greifen und sich beim Chef vom Dienst der “Tagesthemen” beschweren würden.
Dass sie aber lieber zu einer “happy hour” als zu einer “glücklichen Stunde” gehen und dabei einen “Cocktail” und kein “Mischgetränk” bestellen, kann man ihnen nicht verübeln. Zwar haben 65 Prozent der Deutschen Angst vor dem Verfall ihrer Muttersprache, dennoch besuchen sie “Chatrooms”, gehen in “Shopping Malls” einkaufen, suchen bei einem “Jobcenter” nach Arbeit und lassen sich von der Telekom für ihre “Handys” eine “Flatrate” und einen “Call...
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