Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

03.07.2008 00:21 +Feedback
Igal Avidan interviewt einen Israeli, der ein Palästinenser ist, der wie ein Israeli fühlt, der wie ein Palästinenser leidet. Oder so ähnlich. Alles, was man über ihn wissen muss, ist dies: Er ist der Sohn eines Palästinensers und einer jüdischen Mutter. Das ist eine schwere Hypothek. Aber statt sich einen Anwalt zu nehmen und seine Eltern zu verklagen, will er Palästina vom zionistischen Kolonialismus befreien. Ganz Palästina.
“Ich habe die Seite der Gerechtigkeit gewählt, weder eine Nationalität noch eine Religiosität. Politisch gesehen bin ich ein Palästinenser. Ich kämpfe mit den Palästinensern, aber nur bis zu einer gewissen Grenze. Es ist nicht unbedingt meine Sehnsucht, noch einen Staat zu gründen mit einer zusätzlichen Polizei und Armee. Der palästinensische Befreiungskampf ist meiner. Ich bin aber kein guter...
[Weiterlesen…]02.07.2008 23:34 +Feedback
Bahman Nirumand gehört zu denjenigen “Kritikern” der iranischen Politik, die sich darauf spezialisiert haben, das iranische Regime durch einen Weichzeichner darzustellen - im Vertrauen auf das schlechte Gedächtnis ihrer Leser. Schon bald nach der Wahl Ahmadinejads zum Präsidenten des Iran sagte er dessen baldigen Sturz voraus. Die Voraussage erfüllte sich nicht, aber Bahman machte munter weiter und entdeckte immer wieder einen Silberstreif am wolkenverhangenen Teheraner Horizont. Jetzt hat er “versöhnlichere Töne aus Teheran” vernommen, was bedeutet, dass die Töne, die bis jetzt aus Teheran zu vernehmen waren, bereits “versöhnlich” klangen. Nach dem Komparativ kommt der Superlativ. “Bahman am versöhnlichsten” wird demnächst die staatliche iranische Presseagentur IRNA melden....
[Weiterlesen…]02.07.2008 22:22 +Feedback
Der 6o. Jahrestag der Gründung Israels wurde in fast allen europäischen Städten feierlich begangen – meistens mit Kundgebungen zur Erinnerung an das Unrecht, das den Palästinensern widerfahren ist, denen die Israelis seit ebenfalls 60 Jahren die Heimkehr verweigern. Auch in Nivelles bei Brüssel fand eine Gedenkfeier statt, organisiert von einer „Gruppe für einen gerechten Frieden im Nahen Osten“. Dabei wurde die „Vertreibung“ der Palästinenser von 1948 nachgespielt, als „Araber“ verkleidete Statisten wurden von anderen Statisten, die als israelische Soldaten kostümiert waren, durch die Fußgängerzone der Stadt getrieben und auf einen Lastwagen verladen. Allen Beteiligten soll die Aktion großen Spaß gemacht haben. Bis auf ein paar humorlose belgische Juden, die sich noch daran erinnern konnten, wie und wohin sie...
[Weiterlesen…]02.07.2008 21:58 +Feedback
Nicht überall sind die Menschen gleich zufrieden: Den Studien zufolge leben in Dänemark die glücklichsten Menschen der Welt, während die Einwohner von Simbabwe die unglücklichsten sind. Die Überseeländer USA, Auftraggeber der Studie, und Neuseeland hingegen rangieren auf Platz 16 und bleiben damit hinter einigen europäischen Staaten… Und was ist mit Geld - macht es denn nun glücklich? Zwar sind Bewohner reicher Staaten zufriedener als jene aus armen Ländern, dennoch gibt es auch unter wohlhabenden Landsleuten Bevölkerungsschichten, die einfach glücklicher sind als andere. Den Grund dafür sieht Inglehart in der Individualität: “Die Ergebnisse zeigen eindeutig, dass Menschen, die ihr Leben frei gestalten können, am glücklichsten sind.” Dies sei vorwiegend der Fall in demokratischen Ländern mit sozialer Toleranz wie zum...
[Weiterlesen…]02.07.2008 14:16 +Feedback
Anfang des Jahres 2004 fand in Beirut eine Konferenz statt, zu der die Friedrich Ebert Stiftung der SPD, vertreten durch den Leiter der Abteilung Naher/Mittlerer Osten, eingeladen hatte. “The Islamic World and Europe; From Dialogue towards Understanding”. An der Konferenz nahmen neben Hizbollah-Vertretern auch anerkannte Kapazitäten wie Volker Perthes und die Wiener Nahost-Fachfrau Karin Kneissl teil. Thomas von der Osten Sacken und Thomas Uwer schrieben über die Beiruter Konferenz in der “Jüdischen” einen ausführlichen Bericht: “Verständnisvolles Europa” http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/thomas_v_d_osten_sacken_und_thomas_uwer_verstaendnisvolles_europa/
Vor kurzem war die Ebert Stiftung Mitveranstalterin einer Konferenz in Berlin, zu der auch Mohammad Javad Ardashir Larijani, ein ehemaliger stellvertretender...
02.07.2008 13:11 +Feedback
... die ethnische Säuberung der arabischen Welt, über die Ilan Pappe noch nichts geschrieben hat:
http://www.youtube.com/watch?v=dxKcFo_h5Eg
Siehe auch:
The double Nakba
http://www.jpost.com/servlet/Satellite?cid=1214726165071&pagename=JPost/JPArticle/ShowFull
02.07.2008 12:45 +Feedback
Während die toleranten Europäer im Begriffe sind, sich von Ländern dem Iran, Pakistan, Ägypten und Libyen die Grenzen der Meinungsfreiheit vorschreiben zu lassen, haben die rückständigen Türken begriffen, was auf dem Spiel steht. Am 14. März 2008 reichte der Generalstaatsanwalt der Türkischen Republik am Kassationshof, Abdurrahman Yalçinkaya, einen Verbotsantrag gegen die Regierungspartei AKP ein, verbunden mit einem Antrag auf Verbot parteipolitischer Tätigkeit für 71 AKP-Politiker, u.a. Staatspräsident Abdullah Gül, Ministerpräsident Erdogan und Ex-Parlamentspräsident Bülent Arinç.
In seiner 162-seitigen Anklageschrift versucht der Generalstaatsanwalt anhand von Aktivitäten und Zitaten von AKP-Politikern nachzuweisen, daß die AKP mit ihrer Politik die Umwandlung der türkischen Republik in einen islamischen...
[Weiterlesen…]02.07.2008 10:06 +Feedback
Von den Medien weitgehend unbemerkt, hat der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen, in dem auch Despoten und Diktatoren vertreten sind, den “Schutz religiöser Gefühle” über das Recht auf Meinungsfreiheit gestellt. Formal geht es um alle Religionen, de facto nur um die “Religion des Friedens”, den Islam. Auf diese Weise soll praktisch jede kritische Auseinandersetzung mit der Scharia verhindert werden. Bis auf den Weltverband der Zeitungsverleger hat sich noch keine Organisation über diesen Rückfall in die Voraufklärung aufgeregt, denn das könnte auch als Angriff auf die Scharia verstanden werden. Nicht einmal über die Steinigung von Frauen darf geredet werden:
“Auch bei den Zusammenkünften des UN-Menschenrechtsrates wird Sprechern künftig das Wort verboten, wenn sie „religiöse Gefühle verletzen“. Als der britische...
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