Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

25.04.2013 05:43 +Feedback
... therefore Hollywood should be called Hombai
Ich kann mir vieles vorstellen, nur nicht ein Leben ohne die Daily Show mit Jon Stewart auf Comedy Central. Es ist das Zweitbeste, was das amerikanische Fernsehen bietet, und ich sage das Zweitbeste, weil ich nicht ausschließen will, dass es irgendwo in Arizona oder Nebraska etwas noch Besseres geben könnte, das man in Virginia nicht sehen kann. Ich kann auch nicht sagen, in welches Genre die Daily Show gehört - Politik, Unterhaltung, Komödie, Satire, Reality-Soap - von allem etwas. In jeder Folge gibt es einen Gast - Obama war auch schon da -, und gestern war es Salman Rushdie. Das kurze Gespräch zwischen Jon Stewart und Salman Rushdie müssen Sie sich ansehen: So entspannt und gelassen gehen nur sehr souveräne große Geister miteinander um. Heute war der ägyptische Satiriker und...
[Weiterlesen…]25.04.2013 04:03 +Feedback
Noch vor zwei Generationen gab es kaum eine größere Schande, als Mutter oder Vater eines unehelichen Kindes zu sein, in einer Schwulenbar gesehen zu werden oder einen Deserteur in der Familie zu haben. Heute ist „alleinerziehende Mutter“ eine sozial anerkannte Lebensart, Homosexualität eine unter vielen Optionen der Selbstverwirklichung und „Kriegsdienstverweigerung“ angesichts der Abschaffung des Wehrdienstes gegenstandslos geworden. Was moralisch verwerflich ist, bestimmt der Zeitgeist. Und derzeit ist kaum etwas verwerflicher als das Hinterziehen von Steuern.
Im Februar 2008 wurde der damalige Vorstandsvorsi-tzende der Deutschen Post, Klaus Zumwinkel, nach einer Haudurchsuchung in seiner Kölner Villa festgenommen und abgeführt – unter den Augen von Journalisten, die noch vor den Ermittlern vor Ort waren. Ein knappes Jahr...
[Weiterlesen…]19.04.2013 19:04 +Feedback
Heute Nacht unruhig geschlafen? Schlecht geträumt? Ihr E-Auto springt nicht an, weil Sie vergessen haben, es gestern mit Öko-Strom voll zu tanken? Und gleich müssen Sie zu einer Zahnwurzelbehandlung? Da können Sie sicher etwas Heiteres vertragen. Wir hätten da was. Zwei kritische Geister treffen sich zu einem Menu du jour - drei Gänge, 44.50 Euro pro Nase ohne Getränke und Trinkgeld - und plaudern zum Nachtisch, wie ungerecht es in dieser Republik zugeht und warum die BILD-Zeitung heute gefährlicher ist als vor 15 Jahren. Den Mann rechts im Bild kennen Sie, der Mann links im Bild ist ein ehemaliger Schiffsschaukelbremser, der auf einer Kirmes eine Video-Kamera gewonnen und seitdem “Internet macht”. Nehmen Sie sich eine halbe Stunde Zeit, Sie werden es nicht bereuen! http://www.youtube.com/watch?v=HNhyFSTPB4M
19.04.2013 04:38 +Feedback
Zu unserem Beitrag über die Anonymen Party Pupser teilt uns achgut-Leser Robin U. Folgendes mit:
Der Internetauftritt der “Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost” ist registriert auf einen Thomas Ulrich von der Organisation “Internationale Liga für Menschenrechte e.V.”, welche auch tatsächlich im Berliner Haus der Demokratie und Menschenrechte ansässig ist.
Deren Internetpräsenz bittet derweil um Geduld, die Seite “Vorstand / Präsidium” werde zur Zeit aktualisiert. Dies steht dort allerdings schon mindestens seit Juni 2012, wie ein Blick aufs Internetarchiv archive.org zeigt.
Die JSfgFiNeV stellt die deutsche Sektion der “European Jews for a Just Peace” dar und wurde 2003 von Prof. Dr. Fanny-Michaela Reisin, Dozentin für Informatik i.R. an der Beuth Hochschule für Technik Berlin und gebürtige Israelin,...
[Weiterlesen…]18.04.2013 13:00 +Feedback
Komiker wie Stephen Colbert (“The Colbert Report”) und Jon Stewart (“The Daily Show”) fingen am Dienstagabend ihre Sendungen mit einer Verbeugung vor den Bürgern von Boston an, die Mut und Hilfsbereitschaft in einer schrecklichen Situation bewiesen hätten. “Ich danke den Bostonians dafür, dass sie meinen Glauben an dieses Land bestätigt haben”, sagte Stewart – und plauderte Minuten später mit Tom Cruise über dessen neuen Film “Oblivion”, der am 19. April in die Kinos kommt.
Überall im Land wurde “Sweet Caroline” von Neil Diamond gesungen, ein Lied, das zur Routine bei den Baseball-Spielen der Boston Red Sox gehört. Es war wie nach den Anschlägen vom 11. September, das Land rückte zusammen, ein Amerikaner gab die Stimmung in einem Satz wieder: “Wer sich mit einem von uns anlegt, legt sich mit allen von uns an.”...
[Weiterlesen…]18.04.2013 12:44 +Feedback
Es war ein Satz, der in die Geschichte einging: «Mehr Demokratie wagen!» Willy Brandt sagte ihn am 28. Oktober 1969 in seiner Regierungs erklärung, nachdem er vom deutschen Bundestag zum ersten sozialdemokratischen Bundeskanzler der Bundesrepublik nach dem Krieg gewählt worden war. Das ist jetzt 44 Jahre her. Inzwischen wurde der Satz vielfach variiert. In seiner neuesten Fassung lautet er: «Mehr Europa wagen!»
Aber das ist noch nicht das Ende der Geschichte. Der Vorsitzende der SPD, Sigmar Gabriel, hat vor kurzem die Einrichtung einer «europäischen Lebensmittelpolizei» nach dem Vorbild von Europol gefordert, um internationale Lebensmittelskandale aufzuklären. Dabei gibt es in der Europäischen Kommission einen Kommissar, der für «Gesundheit und Verbraucher» zuständig ist, also genau die grenzüberschreitende Arbeit...
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Pünktlich zum 65. Jahrestag der Gründung Israels veröffentlichte eine Gruppe “besorgter Juden und Israelis” einen “Aufruf an Juden in aller Welt”, ihrerseits “den Staat Israel aufzurufen, zu den friedlichen, moralischen, demokratischen und humanistischen Werten, die uns lieb und wert sind, zurückzukehren”. Schaut man sich die Liste der Unterzeichner an, fällt einem auf, dass etliche der “usual suspects” fehlen: Uri Avneri ist nicht dabei, Amira Hass fehlt unentschuldigt, Gideon Levy muss verschlafen haben. Dafür sind viele Professoren mit von der Partie und andere gesellschaftlich relevante Elemente, die als Beruf “Activist”, “Civil Society Leader”, “Artist”, “Zionist Humanist”, “Conflict Resolution Trainer”, “House Wife”, “Peace Building”, “Clown” und “Art Therapist” angeben. So weit, so gut. Man muss ihnen zugute halten, dass sie...
[Weiterlesen…]16.04.2013 17:57 +Feedback
Es ist ein Land, in dem Frauen die gleichen Rechte wie die Männer haben, die Juden wie die Araber, und in dem alle Bürger nach ihrer Facon leben können. Gut acht Millionen Menschen leben heute in diesem äußerst vielfältigen Staat, so frei wie in keinem anderen Land der Region. Die Zahl der Juden hat die sechs Millionen erstmals überschritten; ein geeigneter Augenblick, um darauf hinzuweisen, dass, wer von den sechs Millionen Opfern der Shoah redet, von den sechs Millionen zu dieser Stunde bedrohten Juden nicht schweigen darf. Wie tröstlich es ist, zu wissen, dass Israel zur Not auch allein für sein Überleben sorgen kann! Denn zum Glück gesellt sich zur moralischen Stärke Israels die militärische; die Welt, zumal die nahöstliche, ist nun mal nicht so, wie sie sich der kleine Moritz im satten, vielleicht trügerisch friedlichen...
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