Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena
20.04.2012 03:08 +Feedback
Der Tagesspiegel meldet, Ken Jebsen (“ich weis, wer den holocaust als pr erfunden hat”) und der RBB hätten sich außergerichtlich geeinigt, über die Deteils sei “Stillschweigen” vereinbart worden. Das heißt, die Kündigung vom letzten November stand auf schwachen Füßen, Jebsen hatte gute Aussichten, das Verfahren gegen den Sender zu gewinnen. Der Sender dagegen wollte es auf ein Urteil nicht ankommen lassen, das wäre erstens blamabel gewesen und zweitens teuer geworden.
Und Ken, dem man alles nachsagen darf, nur nicht, dass er ein Antisemit ist (“Ich, ein Antisemit?”), kann die Kohle gut gebrauchen, obwohl er den RBB inzwischen hasst und die GEZ verachtet. Denn er hat sich selbständig gemacht und verbreitet im Internet den Dreck, den er im RBB nicht mehr verbreiten darf, nachdem man dort nach nur zehn Jahren gemerkt hat, dass er...
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Noch vor ein paar Wochen wusste kaum jemand in Deutschland, wofür der Begriff Salafismus steht. Nun wissen es alle: eine radikale Strömung im ansonsten friedlichen Islam. Einer der aktivsten Salafisten ist ein Mann namens Pierre Vogel, er stammt aus Köln, der Metropole des rheinischen Frohsinns. In seinem früheren Leben war er Boxer, dann fand er seinen Weg zu Allah, und nun möchte er, dass ihm alle folgen.
Denn: «Allah sagt im Koran: Wer sich eine andere Religion als den Islam wünscht, der wird von IHM niemals angenommen werden, und er wird im Jenseits zu den Verlierern gehören [.?.?.] Wir wünschen jedem das Beste, und das Beste ist, dass er den Islam annimmt, denn ansonsten wird er für Ewigkeit in die Hölle gehen [.?.?.] Wir werden sowieso siegen. Ihr sollt keine Angst vor der Islamisierung haben, ihr sollt Angst davor haben...
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Die großartige Frau Katajun war die erste in Deutschland, die dem iranischen Präsidenten hilfreich zur Seite gesprungen ist: Er habe nie gesagt, Israel müsse von der Landkarte radiert werden, es handle sich um einen Übersetzungsfehler. Inzwischen behauptet das auch der Penner von der Domplatte, der außer Kölsch auch fließend Farsi sprechen kann. Und zuletzt hat der Verleger des Freitag, Jakob Augstein, bei Jauch von einer fehlerhaften Übersetzung gesprochen. Ja, sie machen sich alle Sorgen um das Ansehen des Teheraner “Maulhelden”, die Schlauen, die Dummen und die Verrückten.
Blöd ist nur, dass es Ahmadinedschads eigener Radiosender IRIB war, der die Meldung als erster verbreitet hatte, nämlich schon am 26. Oktober 2005, gleich nach der"The World Without Zionism”-Konferenz, auf der Achmadinedschad gesprochen hatte. Also drei...
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Am 3. April machte Frank Vorpahl mit mir ein Interview für das ZDF-Kulturmagazin “aspekte”. Es ging um mein neues Buch (“Vergesst Auschwitz”), um Antisemitismus, Antizionismus und die Frage, warum die Deutschen dermaßen auf Israel abfahren. Zum Zeitpunkt des Interviews war noch nicht bekannt, dass am nächsten Tag, 4. April, das Grass-Gedicht über das, was gesagt werden muss, in der SZ erscheinen würde. Gegen 14 Uhr bekam ich einen Anruf von einer mir als zuverlässig bekannten Quelle, ich sollte mir mal meine emails ansehen. Ich setzte mich in ein Cafe am Gendarmenmarkt, ging online und fand tatsächlich eine email mit dem Grass-Gedicht.
Der Rest war Routine. Am Mittwoch erschien die SZ mit einem Grass-Foto auf der Titelseite (“Ein Aufschrei - Günter Grass warnt vor einem Krueg gegen den Iran”), DIE WELT titelte ebenfalls mit dem...
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Man wüsste nur gerne, wer das Ganze finanziert. 25 Millionen Bücher zu drucken, dürfte, vorsichtig geschätzt, 50 Millionen Euro kosten. Nehmen wir mal an, das Geld kommt aus Saudi-Arabien. Dann könnte die Bundesregierung mit der Regierung des so reichen wie missionsfreudigen Königreichs ein Abkommen auf Gegenseitigkeit schließen, wie es in der Luftfahrt bei der Zuteilung von Landerechten praktiziert wird.
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article106184713/Nehmt-den-Koran-und-verschenkt-die-Bibel.html
Siehe auch:
“Wenn einer sagt: Ich will der Bibel folgen. Kommt der ins Paradies? Niemals, der kommt für ewig in die Hölle!” Das sind einige seiner Sätze, die bis heute im Internet die Haltung des gebürtigen Palästinensers dokumentieren. Oder dieser Satz, der in einem Papier des Staatsschutzes zu lesen ist, das der “Welt am...
13.04.2012 05:13 +Feedback
Ein Islamist, der 25 Millionen Exemplare des Koran in Deutschland verteilen möchte, sagt nach dem ersten, recht erfolgreichen Probelauf, er sei “verärgert” über die Reaktionen der “Ungläubigen”, die “alles versuchen, um dieses Projekt zu stoppen”. Mit “Ungläubigen” meint er alle Menschen, die keine Moslems sind, also Christen, Atheisten, Juden, Agnostiker, Zeugen Jehovas, Vegetarier und… Er sagt es so dahin, als sei es das Selbstverständlichste auf der Welt, dass sich die “Ungläubigen” an ihrer eigenen Bekehrung zum einzig richtigen Glauben beteiligen. Man stelle sich nur einmal den Sturm der Empörung vor, der ausbrechen würde, wenn Erbischof Robert Zollitsch, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, so etwas über Protestanten, Moslems oder Juden sagen würde. Oder der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in...
[Weiterlesen…]12.04.2012 18:45 +Feedback
Es ist sechs Uhr früh in Virginia, über dem Potomac liegt der Morgentau und die Sonne überlegt noch, ob sie schon aufgehen oder noch eine Weile hinter dem Horizont ruhen soll. Ich dagegen beschließe aufzustehen und eine Runde zu radeln, nachdem ich mir gestern bei Walmart einen Beachcruiser gekauft habe. Vorher aber schaue ich kurz bei Welt Online nach, was es so Neues gibt. Hat Grass schon das Bundesverdienstkreuz bekommen? Wurde er zu Lebzeiten seliggesprochen? Hat Israel das Einreiseverbot für den Dichter zurück genommen und sich in aller Form entschuldigt? Nichts davon ist passiert, ich muss es geträumt haben.
Die Topnachricht bei Welt Online lautet: „Piraten überholen die Grünen“, sie haben sich in der Gunst der Wähler auf den dritten Platz (nach CDU/CSU und SPD) vorgearbeitet und liegen derzeit bei sensationellen 13...
[Weiterlesen…]11.04.2012 23:30 +Feedback
Nun aber macht Grass einen großen Schritt nach vorne. Er befördert das Land von einer regionalen Großmacht zu einem Global Player, der im Begriff ist, die Welt in die Luft zu jagen. Israel spielt mit unser aller Leben! Es gefährdet “den ohnehin brüchigen Weltfrieden”! Damit sind die Israelis potenziell noch gefährlicher, als es die Nazis waren. Die haben zwar viel Unheil angerichtet, aber ihre strategischen Ziele waren überschaubar: Endlösung der Judenfrage, Eroberung von Lebensraum im Osten, Sicherung der Vorherrschaft in Europa. Der Fallout der israelischen Politik dagegen wäre unabsehbar und unkalkulierbar, er könnte nicht Millionen, sondern Milliarden von Menschen das Leben kosten. In der historischen Perspektive war das Dritte Reich nur die Ouvertüre zu einem viel größeren Desaster, das mit der Endlösung der...
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