Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

20.08.2007 21:26 +Feedback
In fast allen Schilderungen der sog. “Reichskristallnacht” kommt immer wieder dasselbe Muster vor: Man habe friedlich mit den Juden zusammen gelebt, bis eines Tages irgendwelche Leute, die man vorher nie gesehen habe, aus dem Nachbarort einfielen und die Synagoge abfackelten. - Selbst wenn das so gewesen wäre, so müßte man wenigstens fragen, warum die Ortsansässigen sich den Ortsfremden nicht in den Weg gestellt haben. Damals, 1938, fünf Jahren nachdem die Nazis vom Himmel gefallen waren. Man könnte die Frage auch anders stellen: Warum haben sich die tapferen Einwohner von Mügeln in Sachsen nicht schützend vor die indischen Mitbürger gestellt, als diese von einer Meute, die aus dem Nachbarort gekommen war, angegriffen und durch die Stadt gejagt wurden? Warum schauten sie, Bier bei Fuss, zu, wie ein kleines Pogrom vor ihren Augen...
[Weiterlesen…]20.08.2007 21:22 +Feedback
http://www.youtube.com/watch?v=osTrMe76kes
19.08.2007 20:24 +Feedback
Ich verstehe gar nicht, was der Rupert gegen das bißchen “Spezialbehandlung” bei Reisen nach Israel hat. Ich finde es Klasse, bei der Gepäckkontrolle an den wartenden Reisenden vorbeigewunken und in in die business class upgegradet zu werden. So gehört es sich. Economy reisen nur Grünhelme und ai-Mitarbeiter. Außerdem ist alles viel einfacher geworden, das Gepäck wird nicht mehr durchsucht, nur noch gescannt. Was andererseits auch schade ist. Es war immer sehr lustig zu sehen, wie die Kontrolleure in anderer Leute Koffern wühlten und dabei auch kuriose Gegenstände zutage förderten, vorzugsweise Vibratoren und aufblasbare Gummipuppen. Vorbei sind auch die Zeiten, da man auf dem Frankfurter Flughafen nur den Leuten folgen musste, die mit vier Autoreifen im Gepäck unterwegs waren, wenn man zum EL-AL-Schalter wollte.
Die Israelis...
19.08.2007 18:14 +Feedback
Erstaunlich, dass noch keiner der antizionistischen Schreihälse, nicht einmal der berühmte Zürcher “Recherchierjournalist”, darauf gekommen ist, welchem Land Israel seine Existenz zu verdanken hat; Island. Nur drei Jahre nach der Ausrufung der eigenen Republik erklärte sich Island mit dem im Entstehen begriffenen Israel solidarisch. Der isländische Delegierte bei den UN, Thor Thors, brachte die Resolution zur Teilung Palästinas ein. Vorher schon hatte er gegenüber dem “israelischen” UN-Vertreter und späteren Außenminister Israels, Abba Eban, erklärt, was Isländer und Juden gemeinsam haben. Eban erinnert sich:
When the General Assembly came together on November 27, we were plunged into gloom. There was every reason to fear that if the vote was taken, we would fall short of the two-thirds majority. The day before, the odds had...
[Weiterlesen…]18.08.2007 23:16 +Feedback
Eigentlich hatte ich heute nicht vor, das Haus zu verlassen. Schon am Morgen wurde mein neuer Kühlschrank im Retro-Look angeliefert; der alte war zu klein geworden, vor allem für die Magneten, die ich an der Tür und einer Außenwand nicht mehr unterbringen konnte. Die wollte ich nach Größen, Farben und Motiven neu sortieren und dabei isländische Kaffeehausmusik von Ragnar Bjarnason hören.
Gegen 11 Uhr rief Daniel an. „Kommst du mit, Verrückte gucken?“ – „Veganer, Herta BSC-Fans oder moderate Taliban?“, fragte ich. „Viel besser“, sagte Daniel, „jüdische Stimmen für eine gerechte Endlösung der Nahostfrage“.
http://lizaswelt.blogspot.com/2007/08/ein-dutzend-nebbichs.html
Und das stand heute, Sonntag, in der englischen Ausgabe der Ha’aretz: http://www.haaretz.com/hasen/spages/894796.html - wobei der Kollege zu...
[Weiterlesen…]18.08.2007 18:31 +Feedback
Ich habe schon lange vermutet, dass es eine geheime, konspirative Verbindung zwischen Island und Israel gibt. Auf den ersten Blick könnten zwei Gesellschaften/Staaten/Völker nicht verschiedener sein, auf den zweiten haben sie vieles gemeinsam. Island ist die älteste repräsentative Demokratie im Europa der Neuzeit, Israel die einzige Demokratie im Nahen Osten. In Island werden - per capita - die meisten Bücher geschrieben und verlegt, Israel liegt auf Platz 2 bzw. 3 der Weltrangliste. Isländer lesen ihre Sagas wie die Juden die Hagada: als wäre alles gestern passiert. Beide Ethnien sind besessen mit Geschichte und Familienforschung, extrem meinungsfreudig, lausige Planer und großartige Improvisierer. Das Motto der Israelis ist “Es wird schon gut gehen”, das der Isländer: “Wir machen es, dann sehen wir weiter.” Die nationalen...
[Weiterlesen…]18.08.2007 00:29 +Feedback
Es ist immer wieder schön zu erleben, mit was für einer schlafwandlerischen Sicherheit Kinder in die Fußstapfen ihrer Eltern und Großeltern treten. Ganz freiwillig und so selbstverständlich wie Butter ranzig wird, wenn sie zu lange in der Sonne steht. Zur Zeit des Vietnamkrieges waren es die Söhne und Töchter der Waffen-SS-Helden und Einsatzgruppen-Leiter, die mit “USA-SA-SS”-Rufen die eigene Entnazifizierung feierten. Vietnam war nur ein Vorwand, um sich von der Last der Geschichte zu befreien.
Heute sind es deren Kinder, die mit dem Ruf “Wir fordern FAIR TRADE! - Auch mit Israel! NEIN zu Produkten aus illegalen Siedlungen! Wir wollen keine Kräuter der Apartheid!” vor dem Kaufhof aufmarschieren, um gegen die Aktionswochen “Kulinarisches Israel” zu protestieren. Ein Schuft, wer Böses dabei denkt und wem die Parole “Deutsche...
17.08.2007 21:31 +Feedback
Man hört ja nicht viel über die “humanitäre Katastrophe”, die in Zimbabwe, dem ehemaligen Rhodesien, alle Rekorde bricht: Eine Inflation zwischen fünf und zehn Tausend Prozent, Tendenz steigend, eine Arbeitslosigkeit von 8o%, Millionen von Zimbabwern, die in die benachbarten Länder fliehen, drei Millionen allein nach Südafrika. Und mittendrin ein ewig gut gelaunter, postseniler Präsident, dem es offenbar an nichts fehlt. Dass über die Lage in Zimbabwe kaum berichtet wird, hat einen organischen Grund: Mugabes Leute lassen keine Journalisten ins Land. Nicht einmal die BBC darf aus der ehemaligen britischen Kolonie berichten und muss sich mit Telefoninterviews begnügen. Eine “internationale Solidarität” mit dem Volk von Zimbabwe mag nicht aufkommen, sogar notorische Afrika-Freunde wie Bono, Geldof und Grönemeyer bleiben stumm....
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