Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena
15.04.2011 11:12 +Feedback
Auch die Katholiken missionieren, aber sie bestrafen niemand mit dem Tode, der sich vom Katholizismus abwendet. Es gibt keine katholischen Fatwas und keine Selbstmordattentäter. Man kann als Christ die Unfehlbarkeit des Papstes anzweifeln und als Jude Jesus für den Erlöser halten. Man riskiert den Zorn der Schwiegereltern, aber nicht das eigene Leben. Aber ein Moslem, der nur die Frage stellt, ob der Koran von Gott geschrieben oder nur inspiriert wurde, hört auf ein echter Moslem zu sein.
http://www.welt.de/debatte/henryk-m-broder/article13183825/Schavans-toerichtes-Lob-fuer-den-selbstbewussten-Islam.html
14.04.2011 16:36 +Feedback
Deutschland will 100 Flüchtlinge aus Afrika aufnehmen, für die restlichen 23?000 solle Italien sorgen. Schengen und die EU sind wie ein Open-Air-Festival, ausgelegt auf gutes Wetter.
Die Ehe, sagt man, sei eine Einrichtung, die dazu geschaffen wurde, um jene Probleme zu lösen, die mit der Heirat entstanden sind. Das Gleiche gilt für die Europäische Union. Wobei die Probleme dadurch potenziert werden, dass es sich um eine eheliche Gemeinschaft mit 27 Teilnehmern handelt, eine Art Grossfamilie also, deren Angehörige sehr unterschiedliche Vorstellungen von Arbeit, Anstand und Verantwortung haben.
Man könnte die EU auch mit einer WG vergleichen, in der einige auf Kosten der anderen zu leben versuchen. Sie lassen das Licht tagsüber brennen, vergessen, den Müll wegzubringen, und nehmen aus dem Kühlschrank, was sie grade brauchen,...
[Weiterlesen…]14.04.2011 15:34 +Feedback
Einfach zu sagen, Sarrazin habe einen “Flurschaden” angerichtet, er habe mit seinen “wirren Thesen” das “zerbrechliche Vertrauen” von Deutschen und Migranten zueinander erschüttert, ist nicht nur eine monokausale Ausrede; es ist die alte Sündenbocktheorie, mit der man jeden für alles verantwortlich machen kann. Wenn das eine wissenschaftliche Methode ist, dann kann man auch Krebs mit Handauflegen heilen und die Inflation aus dem Kaffeesatz vorhersagen.
http://www.welt.de/debatte/henryk-m-broder/article13172682/Ein-Hoch-auf-die-Wissenschaft-der-Suendenbockfindung.html#disqus_thread
12.04.2011 10:41 +Feedback
Imkamps Art zu predigen verbindet das Grundsätzliche mit dem Anekdotischen. Einerseits nimmt er die Bibel wörtlich, andererseits benutzt er Begriffe aus dem Repertoire des Zeitgeistes. “Wer aus Jesus den kuscheligen Softie macht, der hat das Evangelium nicht verstanden!” http://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article13135139/Das-Wort-vom-Sonntag.html
08.04.2011 08:40 +Feedback
Vor kurzem bin ich beim nächtlichen Zappen auf 3sat hängengeblieben. Das kann schon mal passieren. Zuerst sah ich nur einen Talkmaster, der wie ein Lehrer da stand und vier Schüler abfragte, die nebeneinander auf einer Bank saßen. Ich schaute genauer hin und stellte fest, dass mein erster Eindruck vollkommen richtig war. Ein Pauker und vier Pennäler. “Gert Scobel diskutiert Fragen zum Thema ‘Was am Ende zählt’.” Nämlich dies: “Gibt es ein Leben nach dem Tod? Lebt es sich leichter, wenn man davon überzeugt ist? Und wenn ja, warum lebt es sich im Diesseits besser, wenn man an das Jenseits glaubt?” Das wollte ich schon immer wissen, zumal die Runde aus hochkarätigen Philosophen bestand, die alle bei Kant, Hegel und Bruno Banani in die Schule gegangen waren: Anne Gesthuysen, Werner Schneyder, Michel Friedmann und Eckart von...
[Weiterlesen…]06.04.2011 13:24 +Feedback
Wenig später kamen 200 libysche “Pilger” nach Israel, um die Heiligen Stätten des Islam im Heiligen Land zu besuchen. In den schlichten weißen Gewändern steckten “Offiziere der Armee und des Geheimdienstes”. Zugleich machte Gaddafi “die merkwürdigsten Vorschläge”. Einen gemeinsamen Staat für Israelis und Palästinenser, der “Isratin” heißen sollte. Oder die Gründung einer Partei der libyschen Einwanderer in Israel. “Er bot uns jede beliebige Summe an, das war vollkommen abwegig, wir sind längst in die israelische Gesellschaft integriert und haben keine ‘libysche’ Agenda.” http://www.welt.de/kultur/article13060248/Als-Gaddafi-eine-Partei-in-Israel-gruenden-wollte.html
06.04.2011 01:05 +Feedback
Das linksreaktionäre Gutmenschenpack (LRGMP), das sich “Friedensbewegung” nennt, wacht ab und zu aus dem pazifistischen Koma auf und stellt überrascht fest, dass in der großen weiten Welt noch immer gekämpft wird. Auch Andreas Buro, die Chefcharge der Friedensbewegung, wundert sich, was derzeit in Libyen passiert:
“Die Spitzenpolitiker der Rebellen, Mahmud Schibril und Ali Tarhuni, haben ihr Studium in den USA absolviert und waren dort an Universitäten tätig. Wem fällt da nicht sogleich der afghanische Präsident Karsai ein? Geht es auch um Zugriffsmöglichkeiten auf das libysche Öl? Erlaubt die UN-Resolution wirklich, dass die NATO im Bürgerkrieg Partei auf der Seite der Rebellen ergreift? Welchen Anteil an der Rebellion haben westliche Geheimdienste?”
Buro macht sich keine Illusionen. “Unsere direkten Einflussmöglichkeiten...
[Weiterlesen…]03.04.2011 18:15 +Feedback
Cengiz Dursun
Letztens musste ich mit meinem alten türkischen Friseur eine Stunde über Integration diskutieren. Er fragte mich, ob ich mir das EM-Qualifikationsspiel zwischen der Türkei und Österreich angesehen habe. Meine Gegenfrage lautete, ob man denn dazu verpflichtet sei, woraufhin er mich fragte, ob ich denn kein Türke bin. Ich antwortete: “Ich bin deutsch, aber meine Eltern kommen aus der Türkei.” Er lachte. Ich erschrak und schwieg. “Junge, komm zu dir. Du kannst so gut Deutsch sprechen und so intelligent sein, wie du willst, für die bleibst du immer ein Schwarzkopf.” Ich betrachtete mich kurz im Spiegel und begann plötzlich zu überlegen, ob ich nicht doch lieber eine Glatze möchte.
http://www.primaverablog.de/?p=1072
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