Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena
23.05.2011 11:15 +Feedback
Der emotionale Mehrwert einer Heimsuchung, wenn es nicht gerade ein Gau in einem AKW oder der Untergang der “Titanic” ist, liegt darin, dass man sie ganz entspannt genießen kann. Am besten ist es, man lässt die Zeit wie in einer Wellness-Oase verstreichen, denn man kann nichts tun und ist für nichts verantwortlich. Eine “Höhere Gewalt” führt die Regie. Widerstand ist zwecklos. http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article13388498/Gestrandet-in-der-totalen-Dunkelheit-des-Grimsvoetn.html
22.05.2011 14:26 +Feedback
Dem Anlass entsprechend spielt das isländische Radio Unterhaltungsmusik, eben den Titel “We Can Work It Out” von den Beatles mit der wunderbaren Zeile “Life is very short, and there’s no time for fussing and fighting, my friend”. Das isländische Fernsehen hat sein Sonntagsprogramm für eine Sondersendung unterbrochen. Es ist der größte Ausbruch des Grimsvötn seit 100 Jahren, sagt ein Experte, zuletzt ist er 1998 und 2004 ausgebrochen, aber nicht so heftig wie jetzt. Es kommt viel mehr Asche runter als am Anfang des Eyjafjallajökull-Ausbruchs vor einem Jahr. Die Aschewolke ist etwa 18 Kilometer hoch, der Wind kommt von Nordosten und verteilt die Asche über die Südostküste auf einer Breite von über 300 Kilometern. Es wird auch eine Schmelzwasserflut erwartet, vermutlich heute nachmittag. Die Vulkanologen sagen, sie werde keine...
[Weiterlesen…]22.05.2011 13:20 +Feedback
Am Ende könnte Harold Camping mit seiner Prophezeiung vom Weltuntergang am 21. Mai um 18 Uhr doch recht behalten. Er hat nur nicht die amerikanische, sondern die isländische Zeit gemeint. Denn am 21.5. um 18.45 brach der Grimsvötn aus, wir saßen derweil beim Olafur Eggertsson in Thorvaldseyri und ließen uns von ihm erzählen, wie das war, als der Eyjafjallajökull vor einem Jahr ausbrach. Als wir dann gegen 20 Uhr Ortszeit in Richtung Osten aufbrachen, war am Horizont schon eine riesige Rauchwolke zu sehen. Wir machten das Radio an und hörten, was gerade passiert war.
Jetzt ist es 11.30 und stockfinster. Nicht einmal im tiefsten isländischen Winter ist es so dunkel. Aber erst einmal haben wir alles, was wir zum Leben brauchen. Tee, Kaffee und Wireless. Audur, die Besitzerin der Tanke, und Paulina, die in Reykjavik zur Schule geht...
22.05.2011 12:29 +Feedback
Ganz so schlimm ist es nicht. Wir haben uns inzwischen mit unserem 4WD-Suzuki bis zur nächsten Tankstelle in Kirkjubaejarklaustur durchgekämpft, bei einer Sicht zwiwchen 0 und 5 Metern. Einmal sind wir von der Straße abgekommen, aber Fabian hat es geschafft, das Auto wieder auf die Piste zu lenken. Gelobt sei der Suzuki. Jetzt sitzen wir gemütlich bei Tee, Kaffee, Skyr und Prince Polo Waffeln in Skaftarskali und überlegen, ob wir hier bleiben oder uns bei fünf Zentimeter Asche auf der Straße bis nach Vik durchkämpfen sollen, wo es in der örtlichen Tanke die beste Kjötsupa der Insel gibt. Audunn hat eben seinen Schwager angerufen, der beim isländischen Radio als Reporter arbeitet. Wir sind jetzt live auf dem Sender und berichten alle 15 Minuten über die Lage, da sonst außer den Freiwiliigen vom Rettungsdienst kaum jemand in...
[Weiterlesen…]20.05.2011 23:20 +Feedback
Cengiz Dursun
Nach dem antisemitischen Pamphlet, das auf der Homepage der Linkspartei in Duisburg aufgetaucht ist, wundert man sich über die Reaktion in der Öffentlichkeit. Musste erst ein Haufen Kretins eine Synthese zwischen Hakenkreuz und Davidstern herbeiführen, damit die Bundesrepublik begreift, wie antisemitisch diese Partei eigentlich ist?
http://www.primaverablog.de/2011/05/20/die-doppelmoral-der-linkspartei/
Siehe auch:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article13384869/Warum-die-Linkspartei-ein-Problem-mit-Israel-hat.html
20.05.2011 22:10 +Feedback
Herr Broder!
Gerade hab ich Ihren Artikel in der Welt gelesen. Tenor: Alle Deutschen sind “Schweine”! Sie gehören nicht dazu?
Sie beleidigen meine Heimat, die Eifel. Und unsere Land mit Ihrer Anwesenheit und Ihrem Geschreibse.
Wandern sie aus! Oder halten Sie den Mund! Es kommt doch nur dass heraus was man von Ihrem Arsch erwarten kann. Scheiße! Ekelerregend.
Und vergleichen Sie sich nicht mit Scholl-Latour, Schmidt oder anderen. Sie sind ein Nichts dagegen, ein Plärrer vor dem einen Gott und werden es immer bleiben.
Gehen Sie nach Amerika und fressen Sie Hamburger. Das mach glücklich, wegen der Mayonaise. Die ersetzt Ihnen dort auch den Rechtsstaat.
20.05.2011 16:01 +Feedback
Schlechte Gewohnheiten sind zählebig. Man kann sie nicht ablegen wie einen Parteinamen. Sie schlagen immer wieder durch, wie Rost, der übermalt wurde. Früher, in der guten alten DDR, gab es zwar keine Meinungs- und Reisefreiheit, aber das Beschwerdesystem funktionierte vorbildlich. Dabei hatte man die Wahl: Man konnte jemand bei der Stasi anschwärzen oder sich ganz offiziell beschweren, sogar direkt bei Mielke, Honecker oder einem anderen der Chefgranden. Daran muss die stellvertrende Sprecherin der Links-partei gedacht haben, als sie nicht das bekam, was sie haben wollte. “Ich werde Ihren Chef anrufen”, drohte sie einem Unwilligen, als wäre sie gerade von einem Dispatcher auf das falsche Gleis geschoben worden. Schauen Sie sich den folgen Notenwechsel aus der Post-DDR mal an.
Sehr geehrter Herr Salzborn,
wie Sie mir eben...
20.05.2011 14:10 +Feedback
Kaum hatte die dänische Regierung angekündigt, sie würde wegen “grenzüberschreitender Kriminalität” wieder Grenzkontrollen einführen, regte sich in Deutschland Protest gegen diese Maßnahme. Sie sei gegen den “Geist von Europa” gerichtet, rückwärts gewandt und schade auch den dänischen Interessen. Mit einer solchen Reaktion war zu rechnen, denn nichts macht den Deutschen mehr Spaß, als sich in die inneren Angelegenheiten anderer Länder einzumischen bzw. die Nachbarn dafür zu kritisieren, dass sie Entscheidungen treffen, von denen ihnen die Deutschen abgeraten hätten, wenn sie beizeiten gefragt worden wären.
So war es als die Schweizer ein Minarettverbot beschlossen, die Holländer dem “Rechtspopulisten” Geerd Wilders einen überraschenden Wahlerfolg bescherten, die “wahren Finnen” die Zahl ihrer Mandate...
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