Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

13.04.2010   23:45   +Feedback

Der Kolboinik - eine Idee geht um die Welt

Einige der wichtigsten Erfindungen der Menschheit (vom Feuer, Rad und Geschlechtsverkehr abgesehen) wurden in Israel gemacht: Das erste Instant-Messenger-Programm ICQ, der USB-Stick und die Cherry-Tomate. Nur wenige allerdings wissen, dass auch der “Kolboinik” in Israel erfunden wurde, und das schon vor vielen Jahrzehnten, als man für die 60 Kilometer von Tel Aviv nach Jerusalem noch drei bis vier Stunden brauchte. Zeit war das einzige Gut, das man im Überfluss hatte, alles übrige war knapp, vor allem Lebensmittel. Und wenn im “Chader Ochel”, dem Speisesaal eines Kibbutz, gegessen wurde, stand auf jedem Tisch ein “Kolboinik”, in den die Speisereste kamen, die dann an das Vieh verfuttert wurden.

Der “Kolboinik”, eine einfache Schüssel aus Glas oder ein Topf aus Emaille, ist der Vorläufer des kleinen Schwingdeckeleimers aus Plastik,...

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Achgut  Ausland  

12.04.2010   23:47   +Feedback

Majdal Shams - Humus am Fuße des Hermon

Wenn in Metulla um zehn Uhr morgens die Sirenen heulen, dann hat das in der Regel damit zu tun, dass die Hisbollah die Reichweite ihrer “selbst gebastelten” Raketen ausprobiert. Heute aber war Jom ha’Shoah, Holocaustgedenktag, in Israel, und überall im Lande, von Metulla im Norgen bis Eilat im Süden, heulten die Sirenen, blieben die Autos mitten auf der Straße stehen, standen die Menschen zur Erinnerung an die sechs Millionen ermordeter Juden eine Minute lang still.

Von Dortmund, Duisburg und aus der Sicht jüdischer Antisemiten wie Gilad Atzmon betrachtet, ist das natürlich nur ein zionistisches Propagandamanöver, um von den Untaten der Zionisten an den Palästinensern abzulenken, “Missbrauch des Holocaust”, würde Norman Finkelstein sagen und damit seinen Freunden bei der “jungen Welt” und der “National-Zeitung” aus dem Herzen...

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Achgut  Ausland  

12.04.2010   00:01   +Feedback

Menara - jeder kocht für sich allein

Nachdem wir einen Bankomaten gefunden haben, der unsere EC-Karten annimmt, sagen wir “Schukran” zu Waled und verlassen Akko in Richtung Norden - auf dem Highway Nr. 4 bis nach Nahariya, dann auf die 89, vorbei an Ma’alot. Bei Sasa nehmen wir die 889, die entlang der israelisch-libanesischen Grenze verläuft. Wenn man die Hand aus dem Fenster raushält, ist man schon auf libanesischem Territorium. Nach einer halben Stunden kommen wir in Menara an, dem vermutlich kleinsten Kibbutz des Landes, in den 40er Jahren von einer Gruppe junger palästinensischer Juden mit Migrationshintergrund in einer wilden und unzugänglichen Gegend gegründet. Hier haben sich Rachel und Rafael Jakov vor 65 Jahren kennegelernt. Sie wurde in Palästina geboren, er kam 1939 mit seinen Eltern aus Deutschland. Ihre Eltern waren “Halutzim” (Pioniere), seine Eltern...

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Achgut  Ausland  

09.04.2010   18:58   +Feedback

“Steinbach, der Antisemit”

Wer Kinder mehr liebt, als es die Polizei erlaubt, der fährt nach Thailand; wer der DDR nachtrauert, der macht Ferien auf Kuba; und wer sich in der Bundesrepublik nicht frei artikulieren darf, der gibt dem deutschen Programm des staatlichen iranischen Rundfunks IRIB ein Interview über den Niedergang der Meinungsfreiheit in Deutschland. Prof. Dr. Udo Steinbach, ehemaliger Direktor des Deutschen Orient Instituts in Hamburg, tut es gerne und immer wieder, zuletzt vor einer Woche.
Der Mann ist ein Komiker, er weiss es nur nicht; ein Schwadroneur, der aus jedem Satz Hackepeter macht; ein Hysteriker, der sich zum Opfer einer Verschwörung stilisiert, ein Irrlicht, das eine große Laterne sein möchte. Steinbach redet gerne von “wir” und “uns”, ohne zu sagen, wen er damit meint. Denn das wäre zu gefährlich, “die Leute” auf der anderen Seite...

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Achgut  Bunte Welt  

09.04.2010   08:13   +Feedback

Frau Kaddor und die Axt der Gerechtigkeit

In einem Beitrag der FR wird die Islampädagogin Lamya Kaddor mit dem Satz zitiert, sie habe es satt, dass “hierzulande ‘selbst ernannte Islamexperten’ - wie etwa Necla Kelek und Seyran Ates - ‘den’ Islam ohne entsprechende theologische Kenntnisse kritisieren”. Nun muss man Frau Kaddor zweierlei zugute halten: Sie sieht gut aus und sie hat einen “Koran für Kinder und Erwachsene” geschrieben, den man lesen kann, ohne hinterher zum Fundi zu werden. Was aber meint sie mit “selbst ernannten Experten”? Gibt es irgendwo eine Stelle in der Bundesrepublik, von der Islameperten “ernannt” werden? Und wer hat Frau Kaddor zu einer “Islamexpertin” ernannt? Das Sandmännchen, die Tele-Tubbies oder die örtliche Arbeitsagentur? Hinter der Formel “selbst ernannt” stecken immer Neid und Missgunst gegenüber Konkurrenten, die es möglicherweise weiter...

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Achgut  Inland  

08.04.2010   00:30   +Feedback

Fortsetzung einer Affäre

Bis zur Wende Ende der 80er Jahre war die israelische KP der Wurmfortsatz der KPdSU und der SED im Nahen Osten. Dann riss der ideologische und materielle Gütertransfer ab. Und es sollte 20 Jahre dauern, bis die israelische Linke (bzw. der jämmerliche Rest, der von ihr übrig geblieben ist), sich so weit gefangen hatte, dass sie in der Lage war, die abgebrochene Beziehung wieder aufzunehmen. Wissend um die eigene Bedeutungslosigkeit schleimen sich die letzten Trittbrettfahrer der Weltrevolution bei den Erben der SED an und betteln darum, von diesen alimentiert zu werden. Worum es in dem Offenen Brief der israelischen Linken an die LINKSpartei geht, steht im letzten Absatz: “Wir würden uns freuen, zusammen mit unseren palästinensischen GenossInnen und Partnern an den Debatten in Eurer Partei über das Geschehen in unserer Region...

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Achgut  Ausland  

07.04.2010   23:25   +Feedback

Endstation Buchschlag

Irgendwo da draußen, wo es nach Kohlrouladen, Tütensuppen und alten Socken riecht, sitzt ein verkanntes Genie und schreibt sich seinen Weltschmerz von der Seele. Am liebsten schreibt er Offene Briefe unter konsequenter Missachtung von Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung - von der Syntax nicht zu reden. Doch mit diesem Text an die Mitglieder des Zentralrates der Juden in Deutschland hat er sich selbst übertroffen. Wenn die Sprache eine Frau wäre, würde er sich mit Jörg Kachelmann eine Zelle teilen. Raten Sie mal, wie viele Fehler in dem kleinen Meisterweg enthalten sind. Hinweis: Es sind mehr als 28, aber weniger als 48. Wer die richtige Zahl errät, wird zu einem Nachtmahl in die “Entstation” im Bahnhof von 63303 Buchschlag eingeladen.

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07.04.2010   22:35   +Feedback

Tod durch Erschöpfung

Kleiner Nachtrag zu dem Text von Karl Pfeifer zu Gilad Atzmon: Unser Wiener Kollege hat bei der Aufzählung der Seiten, die Atzmons Ausdünstungen veröffentlichen, eine Site vergessen - das Neonazi-Portal altermedia.info. Auch hier ist man von Atzmon hellauf begeistert und stellt sein Erbrochenes über Zionismus und Holocaust online. Wenn Atzmon über seine Urgroßmutter schreibt, sie sei nicht zu Seife verarbeitet worden, sondern “wahrscheinlich an Erschöpfung, Typhus und vielleicht sogar durch eine Massenerschießung umgekommen”, dann kommen solche Differenzierungen bei den Lesern von altermedia so an, wie sie gemeint sind - als Entlastung der Nazis und Belastung der Zionisten:
“Die Zionisten haben sowohl den ersten Weltkrieg, wie auch den Zweiten sowie den Versailer Vertrag und auch Hitler udn die NSDAP in Auftrag gegeben und...

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Achgut  Bunte Welt