Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

01.09.2009 23:05 +Feedback
Am 30. September 2005, also vor fast vier Jahren, druckte die dänische Tageszeitung “Jyllands Posten” 12 exzessiv harmlose Mohammed-Karikaturen ab, die seitdem immer wieder für Aufregung in der islamischen Welt sorgen. Millionen von Moslems zwischen Jakarta und Tripolis eilen seitdem jeden Morgen zu ihren Zeitungskiosken, nur um zu sehen, wo und womit Prophet Mohammed beleidigt wurde oder beleidigt worden sein könnte. Sie bilden eine permanente Drohkulisse, vor der sogar alte und angesehene Institutionen in die Knie gehen. Yale University Press hat vor kurzem ein Buch über den “Karikaturenstreit” veröffentlicht und dabei auf einen Abdruck der Karikaturen und anderer Illustrationen verzichtet, um die Leser der Yale-University-Press-Bücher in Kabul, Riad, Sanaa und Khartum nicht unnötig zu provozieren.
Dennoch rumort es weiter in...
31.08.2009 09:52 +Feedback
Wie wird man eigentlich Stripperin? Oder Immobilienhändler? Und wie ist es, als Flüchtling auf einem Containerschiff zu leben? In Kopenhagen lassen sich die unterschiedlichsten Menschen als Teil einer “lebendigen Bibliothek” ausleihen - und erzählen ihre Geschichte. http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,645877,00.html
30.08.2009 02:45 +Feedback
Ein Campari Soda im D’Angleterre kostet 84.- Kronen (12.- Euro), dafür sitzt man im authentischen Ambiente der 60er Jahre und schaut dem Barkeeper beim Baggern zu. http://www.dangleterre.com/ Wenn man lange genug durchhält, kann man gleich ins Lagkagehuset in Christianshavn radeln, die wahrscheinlich beste Bäckerei der Stadt. http://www.lagkagehuset.dk/ Jedenfalls die beliebteste. http://lh3.ggpht.com/_YfwIdfcn9bA/Rqep9x7A0aI/AAAAAAAAAeQ/Hkxf5bquyD4/Lagkagehuset.jpg
Kaum hat sie um sechs Uhr früh aufgemacht, stehen die Kunden schon Schlange. In dänischen Bäckereien muss man am Eingang eine Nummer ziehen und warten, bis man aufgerufen wird. Ebenso in Apotheken. Das ist praktisch und gerecht. Am Hauptbahnhof dagegen gibt es Schalter für Danmark og Sverige und Danmark og Europa.
Der IC fährt in Rödby auf die Fähre und in...
[Weiterlesen…]30.08.2009 00:48 +Feedback
Wenn Sie mal kräftig ablachen wollen, dann lesen Sie die folgenden Zeitungsartikel. Es geht um den ehemaligen Mufti von Jerusalem und die Leiterin der Neuköllner Werkstatt der Kulturen, Philippa Ebéné, die eine solide Unkenntnis der Geschichte mit einem leicht überhöhten Selbstbewußtsein verbindet. Hatte sie vor kurzem noch erklärt, als Nichtweisse habe sie keinen Grund, Angst vor Arabern zu haben (Hallo! Sklavenhändler!), so setzt sie jetzt noch einen drauf: “Ich lasse mich nicht erpressen!” So klingt es aus Neukölln, wo man von NS-Kollaborateuren nichts wissen will, um sich die gute Antifa-Laune nicht vermiesen zu lassen.
http://www.bz-berlin.de/aktuell/berlin/der-kniefall-von-neukoelln-beunruhigt-article564377.html
http://www.taz.de/regional/berlin/aktuell/artikel/1/streit-um-ausstellung-eskaliert/
...
28.08.2009 23:03 +Feedback
Wenn es tatsächlich so etwas wie Himmel und Hölle gibt, was ich für immer wahrscheinlicher halte, dann wird es am Tag des Jüngsten Gerichts viele freie Plätze im Himmel und ein ziemliches Gedränge in der Hölle geben. Vor allem in der Abteilung “Deutsche Richter und Juristen” werden sich die Insassen kräftig gegenseitig auf die Füße treten.
Nicht nur furchtbare Juristen wie Freisler, Globke, Filbinger, sondern auch Richter und Staatsanwälte im Justizdienst der Bundesrepublik, wie z.B. der frühere Hamburger Oberstaatsanwalt Helmut Münzberg, der ein Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen SS-Obersturmführer Arnold Strippel, der maßgeblich an der Ermordung von 20 jüdischen Kindern beteiligt war, mit der Begründung einstellte, den getöten Kindern sei “über die Vernichtung ihres Lebens hinaus kein weiteres Übel zugefügt”...
[Weiterlesen…]28.08.2009 18:50 +Feedback
Im Diner spielt die Tageszeit keine Rolle. Diner sind die Dinosaurier unter den Restaurants, und wie Dinosaurier verbreiten sie eine Aura, mit der normale Speiselokale nicht mithalten können. Kurzum: Man geht zum Essen in ein Diner, aber nicht unbedingt wegen des Essens, sondern wegen der Atmosphäre, die das Diner ausmacht. Es ist, als würde man in einem Oldtimer auf der Autobahn rückwärts fahren und dabei Omas Apple Pie essen. http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,645671,00.html
Siehe auch:
http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,645706,00.html
27.08.2009 18:04 +Feedback
Die Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, hat angekündigt, sie werde sich dafür einsetzen, den Zentralrat der Juden in Deutschland umzubenennen – in Zentralrat der deutschen Juden. Damit solle der Tatsache Rechnung getragen werden, dass es heute wieder „neues jüdisches Leben“ in Deutschland gebe.
Nun weiß niemand genau, wie viele Juden heute in Deutschland leben – die Schätzungen reichen von 100.000 bis 200.000 -, als sicher gilt nur, dass es in der Mehrzahl keine deutschen Juden sind, sondern Zuwanderer aus Osteuropa bzw. deren Kinder. Schon deswegen vertritt der Zentralrat die in Deutschland lebenden Juden, von denen nur sehr wenige deutsche Juden sind, wie z.B. der Berliner Historiker Julius Schoeps, dessen Vater, der Religionsphilosoph Hans-Joachim Schoeps, zeitlebens ein deutscher...
[Weiterlesen…]26.08.2009 23:37 +Feedback
Mein kleiner Ausflug in die “Freistadt” Christiania in Kopenhagen hat mich nicht nur meine Nikon P50 gekostet, er hat mich auch um einige Einsichten bereichert, die ich den Reaktionen auf diese Texte verdanke:
http://www.spiegel.de/reise/staedte/0,1518,644473,00.html
http://www.tagesspiegel.de/meinung/kommentare/Henryk-M-Broder-Christiania-Daenemark;art141,2882692
http://www.welt.de/politik/deutschland/article4396771/Henryk-M-Broders-Erfahrung-mit-nackten-Faeusten.html
http://jp.dk/opinion/breve/article1792622.ece
http://politiken.dk/indland/article774442.ece
Zwei Argumente fand ich in diesem Kontext besonders beeindruckend:
a) Ich hätte provoziert
und
b) Die Dealer hätten gute Gründe, nicht fotografiert werden zu wollen.
Das leuchtet mir ein. Eine Frau, die zu viel Bein zeigt und zu sehr mit dem Hintern wackelt, provoziert die...
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