Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

16.03.2001   12:05   +Feedback

Der Master of Disaster hört auf

Hans Meiser geht und alle freuen sich

Hans Meiser und ich haben etwas gemeinsam. Wir sind auf den Tag gleich alt. Nur hat Hans Meiser seine besten Tage hinter sich. Nach 17oo Sendungen in neun Jahren verabschiedet sich der “Godfather of Talk” heute aus dem Palaver-Gewerbe, eine späte aber weise Entscheidung, denn inmitten seiner vielen Klone wie Oliver Geissen, Peter Imhoff und Andreas Türck wirkt der Mann mit dem “treuen Dackelblick” (Erika Berger) wie eine “Dakota”, die zwischen ein paar nagelneuen Airbussen notgelandet ist, um ins Luftfahrtmuseum überführt zu werden. Künftig wird Hans Meiser nur noch Feuerwehr- und Krankenwagen hinterher hetzen, um im “Notruf” bei der Bergung verunglückter Mopedfahrer und S-Bahn-Surfer dabei zu sein. Auf diese Weise bleibt der “Master of Disaster” (Ulla Kock am Brink) dem...

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08.03.2001   12:03   +Feedback

Der Schmock der Woche: Paul Spiegel und Rafael Seligmann

Ein Schmock kommt selten allein

Der Doppelschmock der Woche geht an Paul Spiegel und Rafael Seligmann für deren engagierten Einsatz gegen rechtsextreme Gewalt

Beinah wäre es ein rundum schöner Abend geworden. Ich war mit Reinhard Mohr bei Paul Sahner, wir hatten ein witziges Gespräch über die Promis dieser

Rafael Seligmann

Welt, dann ging ich zurück zum Hauptbahnhof und kaufte mir unterwegs die Münchener Abendzeitung. Und was sehe ich da auf Seite eins? Ein “AZ-Interview mit Paul Spiegel über Zunahme rechtsextremer Gewalt”: Das allein wäre noch nichts Besonderes, denn vom Flensburger Tageblatt bis zum Allgäuer Boten gibt es inzwischen keine Zeitung im neuen Deutschland, der Paul Spiegel noch kein

Paul Spiegel

Interview über die Zunahme rechtsextremer Gewalt gegeben hätte. Das Besondere in diesem Fall war nicht, dass sich jetzt auch die AZ (aus...

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22.02.2001   12:02   +Feedback

Fremde Federn: “Sehr geehrter Herr Merz!”

Sehr geehrter Herr Merz,

Sie sprachen von der Leitkultur Und alle schrein, was meint er nur? Meint er nun Schiller oder Shoppen, Frauen ohne Kopftuch poppen?

Wir geben Antwort, ihr Migranten Nennen euch Kulturkonstanten Auf dass ihr lernet deutsche Themen Ansonsten heißt es Abschied nehmen!

Freitags saufen, Samstags ran! Musst Du gucke, Muselmann Denn am Sonntag Auto putzen Kennt man nicht in den Abbruzzen!

Tagesschau und deutsche Zunge Camel ohne - voll auf Lunge Hinter uns das Abendland Arbeit, Pflicht - Immanuel Kant

Höret also, liebe Negers Nur noch die Musik Max Gregers Setzt euch dann zum Stammtisch ran Damit man euch verstehen kann!

Klagt nun über die Entfremdung Sprecht von Deutschlands Heilger Sendung Deklamiert flott Goethes Faust Und vergesst den Holocaust

Und schon seid ihr integriert Volle Lotte akzeptiert Also...

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16.02.2001   12:04   +Feedback

Norman wieder allein zu Haus

Nach dem Finkelstein-Hype: Welches Tabu ist jetzt dran?

Norman Finkelstein

Nachdem sich der PR-Qualm gelegt hat und Norman Finkelstein wieder in Brooklyn angekommen ist, wo er das Erbe seiner toten Eltern hütet, als wäre es der Schatz der Nibelungen, können wir uns entspannt zurück lehnen und ein wenig darüber nachdenken, welche Sau als nächste durch das Dorf getrieben wird. Der Präsident der “Flat Earth Society” aus Lancaster/Kalifornien, der uns beweisen wird, die Erde sei keine Kugel, sondern eine Scheibe? Oder vielleicht der Oberpriester der “Unarius Academy of Science” aus San Diego, der die Ankunft von Außerirdischen für das Ende nächsten Jahres vorher sagt? Es gibt die “Flat Earth Society” und die “Unarius Academy of Science” wirklich, die “Gesellschaft” wie die “Akademie” verbreiten sensationelle und abenteuerliche Erkenntnisse, doch ihre...

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13.02.2001   12:06   +Feedback

Keine Party ohne Paule!

Paul Spiegel

broder, berlin, 9.2.2oo1

herrnpaul spiegeldüsseldorf

lieber herr spiegel,

wie geht es ihnen? was machen sie so in diesen turbulenten tagen?

ich hatte gehofft, sie am dienstag in der jüdischen gemeinde bei der diskussion mit peter novick zu sehen, der sein buch “nach dem holocaust” vorstellte. leider waren sie verhindert. wie ich am nächsten tag den klatschspalten der berliner zeitungen entnehmen konnte, mussten sie an der verleihung der “goldenen kamera” teilnehmen, im rahmen der von ihnen mitgegründeten initiative gegen rechts “gesicht zeigen!”. ich habe für solche prioritäten volles verständnis. wenn ich einen smoking hätte, würde ich auch das bedürfnis haben, ihn gelegentlich vorzuführen.

aber wo waren sie am tag darauf, am mittwoch, als norman finkelstein sein buch “die holocaust-industrie” vor fast 1ooo besuchern in...

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09.02.2001   12:03   +Feedback

Galerie - Die wilden 70er

Ich zu APO-Zeiten Ich mit Eisbaer Ich zu APO-Zeiten

nun, wo alle, die in den 7oer jahren schon laufen konnten, geoutet werden - zuletzt mein alter freund stefan aust im stern - kann ich es nicht länger unter der decke halten: auch ich war dabei. als kind hatte ich mal eine affäre mit einem polarbären an der ostsee, später mit einigen bärinnen aus der APO. ich möchte betonen, daß ich aus heutiger sicht alles ganz anders sehe und daß es mir leid tut, daß ich nicht schon viel früher udo walz kennengelernt habe, der mir geholfen hat, mit meiner wilden vergangenheit fertig zu werden.

9.2.2001

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30.01.2001   12:05   +Feedback

Das Haus des Unfugs - Libeskind ist geil, aber Newton ist geiler

Eine gute Statistik ist schon die halbe Miete. Die Leiterin des Referats “Presse und Öffentlichkeitsarbeit” des Jüdischen Museums Berlin, Eva Södermann, verschickt regelmäßig Presseinformationen über einen Vorgang, der an Absurdität nicht zu übertreffen, aber immer wieder eine Meldung wert ist. In der letzten Aussendung vom 15. Januar hieß es zum wiederholten Mal: “Das Museum ist schon als leerer Bau zum Publikumsmagneten im neuen Berlin geworden”, seit der Eröffnung des Gebäudes im Januar 1999 wären genau 343.337 Besucher gekommen, um sich den “leeren Libeskind-Bau” anzusehen.

Jüdesches Museum Berlin

Schräge Symbolik…

Aktfoto von Helmut Newton

...oder angejahrte Tittenfotos?

Toll. Super. Extrageil. Über 34o.ooo Besucher in zwei Jahren haben sich ein Museum angesehen, in dem es nix zu sehen gibt. Viele haben sich für ein paar Minuten in den “Holocaust-Turm”...

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30.01.2001   12:05   +Feedback

Israel-Tagebuch, letzter Tag: Zum Schluss: Das Wetter

Wetter ist wichtig. Man müsste mal was schreiben über den Einfluss des Wetters auf die Weltpolitik. Dass die Alliierten die Landung in der Normandie im Juni 1944 wetterhalber beinahe abgesagt hätten, ist bekannt. Dass die deutsche Niederlage vor Stalingrad mit dem Wetter zu tun hatte, ebenso. Aber auch Events von lokaler Bedeutung sind vom Wetter abhängig. Wenn es in Jerusalem schneit, was fast jedes Jahr vorkommt, bricht vom Erziehungswesen bis zur Kriminalität alles zusammen.

Winter in Jerusalem

Winter in Jerusalem(© Andre Brutmann)

Am Wochenende war weitgehend Ruhe im Heiligen Land, es wurde nicht geschossen, es gab keine Toten. Es regnete in Strömen. Vom hohen Norden bis tief in den Süden goss es vom Himmel, als wäre es der Anfang einer neuen Sintflut.

“Es ist gut für das Land”, sagten die Leute. Aber sie dachten nicht an die Waffenruhe,...

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