Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena
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Auf nach Kuala Lumpur:Flughafen in Jerusalem(© Andre Brutmann)
Dabei liegen zwischen den beiden Städten nur 60 Kilometer. Man fährt eine knappe Stunde und ist in einer anderen Welt. Doch manchen Jerusalemern ist das nicht genug. Clara, eine französische Jornalistin und mit einem Israeli verheiratet, lebt seit 30 Jahren in Jerusalem und muss “immer wieder raus, um nicht zu ersticken”. Denn natürlich nimmt sie der Nahostkonflikt ganz furchtbar mit. Jeden Tag schreibt sie über...
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“Oasis Hotel Casino Resort” hieß der protzige Komplex im Las-Vegas-Stil mitten in der Wüste, genau gegenüber dem Akbat al-Jabar Flüchtlingslager. Bauherr
Das “Oasis Hotel CasinoResort” war das größteCasino im Nahen Osten(© Andre Brutmann)
und Betreiber war eine Gruppe von österreichischen und palästinensischen Investoren unter der Führung des Casino Austria International.
Palästinensern war der Zutritt verboten, dafür kamen jeden Tag rund 3000 Israelis; 2000 reisten mit eigenen Autos an, 1000 wurden...
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Das Cafe Atara in Jerusalem(© Andre Brutmann)
1938 kam Bernhard Grünspan in Palästina an. In München hatte er ein Geschäft für Herrenkonfektion, in Jerusalem machte er zusammen mit seinem Sohn Heinz ein Café auf, das Atara, was im Hebräischen so viel wie “Krone” bedeutet. “Es gab schon andere Cafés in Jerusalem”, erinnert sich Lotte Geiger, 1914 in Berlin geboren und 1933 gegen den Willen ihrer Eltern nach Palästina ausgewandert, “im Café Vienna hat man nachmittags Musik gespielt, im Café Sichel und Café Siedner gab es selbst gemachte Schnecken und Bienenstiche, im Café...
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Mit größtem Stolz aber erfüllt es die Israelis, dass sie mehr Nachrichten produzieren als jedes andere Volk der Welt, und zwar absolut wie per capita, also pro Kopf der Bevölkerung. Gäbe es eine Abgabe für jede exportierte Nachricht, hätte Israel längst eine positive Außenhandelsbilanz. Die Israelis haben sich dermaßen daran gewöhnt, im Mittelpunkt...
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Sie stehen an der Kreuzung King George/Ramban und halten den Autofahrern selbst gemalte Plakate entgegen. “It’s not peace, it’s piece by piece”, “Der Vertrag von Oslo ist tot!”, “Der Tempelberg gehört uns!”, “Es gibt kein Haus ohne einen Berg!” - Ein Plakat glänzt mit einem Wortspiel:
Plakate für dieEinheit Jerusalems(© Andre Brutmann)
“Jerusalem für die Juden, Mokka für die Araber!” - “Wie meint ihr das”, frage ich die Frau, die das Plakat hält, “sollen Araber keinen Tee trinken dürfen?” Sie...
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Die Rangfolge der Tragödien zeugt von großer politischer Reife. Die Israelis sind, wenn man sie lässt, Pragmatiker. Weil es im Land keine Zivilehe gibt, heiraten viele auf Zypern. Und wenn die Sabbat-Ruhe das
Bei “Abu Shukri” gibt esden besten Humus(© Andre Brutmann)
öffentliche Leben in Jerusalem lahm legt, wenn die Religiösen mit ihren Kinderwagen auf den Straßen flanieren und die Kreuzungen besetzen, dann fahren die normalen...
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Dann wurde die sogenannte “jordanische Option” aufgetischt. Es gelang den Israelis, sich selbst davon zu überzeugen, daß König Hussein von Jordanien die “Westbank” wieder übernehmen würde; vielleicht auch Gaza, das bis 1967 von Ägypten verwaltet wurde. Aber König Hussein war nicht interessiert, und auch die Palästinenser wollten von der “jordanischen Option” nichts hören. Unter Jizchak Rabin und Bibi Netanjahu kam es dann endlich zu einem Dialog, aber nicht mit den Palästinensern, sondern über...
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Das King David Hotel(© Andre Brutmann)
Jerusalemer bleiben weitgehend unter sich, man erkennt sie daran, dass sie dicke Winterjacken und Mützen tragen, weil sie damit rechnen, dass es jeden Moment zu schneien anfängt.
Die wenigen Besucher fallen vor allem dadurch auf, dass sie vollkommen falsch angezogen sind - als wären sie in der Sommerfrische am Meer und nicht auf fast 1000 Meter Höhe. Also bleiben sie in der Hotel-Lobby sitzen und freuen sich über den Service: Auf jeden Gast kommt ein Kellner.
King David: Das edelsteHotel Jerusalems(© Andre Brutmann)
Das Jerusalem Hilton,...
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