Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

12.06.2010 23:04 +Feedback
Dear Hendryk,
diese ganze Juden- und Zionistenscheiße hängt mir langsam zum Halse raus.
Also ist dies der letzte Brief, den Sie von mir erhalten werden.
Ich muss auf das Ghaza-Ghetto zurück kommen.
Ihre Verniedlichung der Verhältnisse dort ist empörend, abstoßend.
Warum haben Sie das Gebiet während Ihrer Israelreise nicht besucht?
Haben Sie um Ihr Leben gefürchtet? Grund genug hätten Sie ja wohl.
Was Ihnen MRR zuflüsterte, müsste wohl erst mal von dem Betroffenen bestätigt werden, bevor es glaubwürdig wird.
Und: Wie viel von dem, was MRR von seinem Leben erzählt (auch aus dem Warschauer Ghetto), halten Sie für zuverlässig – 50%, 10%?
Mit 80 Jahren, schon gar nicht mir 90 oder darüber kann kein Mensch mehr Selbsterlebtes von Gehörtem oder Geträumten unterscheiden.
Deshalb gab es mal in Deutschland das...
[Weiterlesen…]12.06.2010 13:19 +Feedback
Mit Jochen zum Frühstück im Literaturcafe in der Fasanenstraße. Guter Kuchen, nette Bedienung. Wir bestellen Pancakes mit Maple Syrup und Kartoffelpuffer mit Apfelmus. Auf dem Weg zum Literaturcafe schnell eine Kiste Briefe, Zeitungen und Prospekte aus dem Postfach geholt und ins Taxi gepackt. Dann rasch die Post sortiert: Das Wichtige in eine Albert-Heijn-Tüte gepackt, das Unwichtige zurück in die gelbe Postkiste. “Könnten Sie das für mich entsorgen?” - Die Kellnerin schaut, als hätte ich ihr ein unmoralisches Angebot gemacht. “Wir müssen die Müllabfuhr bezahlen”, sagt sie. “Machen die zwei Kilo Papier mehr oder weniger was aus?” Sie wirft einen Blick in die Kiste. “Außerdem müssten die Plastikverackungen vorher entfernt werden.” Jochen, vor 44 Jahren in die USA ausgewandert, grinst. Ich nehme die gelbe Postkiste, wir...
[Weiterlesen…]10.06.2010 16:10 +Feedback
Wieder einmal haben die Holländer, die nichts aus ihrer Geschichte gelernt haben, anders abgestimmt, als die Deutschen es ihnen geraten haben. Nachdem Geert Wilders von den deutschen Medien bereits vor der Wahl als Verlierer ausgezählt wurde, treibt sein Wahlerfolg (von 9 auf 24 Sitze) die Kommentatoren in die Raserei. Vorneweg wie immer das Sturmgeschütz der Demagogie, die SZ: “Der Erfolg des rechten Rattenfängers”.
Siehe auch:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,699932,00.html
http://www.ftd.de/politik/europa/:spannende-wahl-liberale-in-niederlanden-mit-hauchduennem-vorsprung/50125020.html
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,699811,00.html
http://www.tagesspiegel.de/politik/wilders-triumphiert-balkenende-tritt-zurueck/1855280.html
...
10.06.2010 15:46 +Feedback
Das Palästina-Komitee, die Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden und der Kasseler Friedensratschlag haben angekündigt, einen Schiffskonvoi mit Hilfsgütern nach Darfur zu schicken. Anlass war diese Meldung:
In der westsudanesischen Krisenregion Darfur sind nach UN-Angaben im Mai bei Kämpfen fast 600 Menschen getötet worden. Der vergangene Monat sei damit der blutigste in der Region seit mehr als zwei Jahren gewesen, heißt es nach Agenturmeldungen in einem UN-Bericht. Bei Kämpfen zwischen Rebellen und Regierungstruppen habe es 440 Tote gegeben. Mehr als 120 Menschen seien bei Kämpfen rivalisierender arabischer Stämme getötet worden.
http://www.dw-world.de/dw/function/0,,12356_cid_5659619,00.html?maca=de-aa-news-855-rdf
Siehe auch:
Turkey has killed between 30,000 and 40,000 Kurds in the last 30 years; it occupies North...
10.06.2010 08:21 +Feedback
Wie Sie, liebe Leser, sicher wissen, wurde der bekannteste deutsche Literaturkritiker, Marcel Reich-Ranicki, vor ein paar Tagen neunzig Jahre alt. MRR ist ein einzigartiges Exemplar seiner Spezies: ein Autodidakt, der inzwischen neun oder zehn Ehrendoktortitel bekommen, aber nie studiert hat. Ein Fossil, das lange Passagen von Thomas Mann, Heine und Schiller aus dem Kopf rezitieren kann und Bücher, die ihm nicht gefallen, mit einem Wort entsorgt: «Grässslich!» Ein herzlicher, emotionsgeladener, witziger Sprechsteller, der in druckreifen Sätzen doziert und sich gerne darüber beschwert, dass noch niemand versucht habe, ihn zu bestechen. Heute ein Elefant im Porzellanladen der Literatur, morgen eine Nagelfeile, die einen Felsbrocken zu verfeinern versucht, je nach Lust, Laune und Temperatur. Die von ihm Kritisierten können mit ihm...
[Weiterlesen…]09.06.2010 09:39 +Feedback
Die Art, wie die Isländer mit den Folgen der Finanzkrise von 2008 umgehen, macht den Nachkommen der Wikinger alle Ehre. Andere Völker wären in Panik oder Depression gefallen, die Isländer halten kurz die Luft an, nehmen Anlauf und springen über den Abgrund. Was ihnen dabei hilft, ist ihre eigene katastrophenreiche Geschichte. http://www.spiegel.de/reise/fernweh/0,1518,699447,00.html
Siehe auch:
http://www.spiegel.de/reise/fernweh/0,1518,698727,00.html
http://www.spiegel.de/reise/fernweh/0,1518,698106,00.html
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,697585,00.html
http://www.spiegel.de/reise/fernweh/0,1518,697141,00.html
http://www.spiegel.de/reise/fernweh/0,1518,697023,00.html
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,697252,00.html
http://www.spiegel.de/reise/fernweh/0,1518,696529,00.html
...
09.06.2010 00:01 +Feedback
Die kontroverse Rede wurde am Montag in der „FAZ“ abgedruckt, anderntags übte Festwochen-Intendant Luc Bondy in einem Leserbrief harte Kritik an Broders Argumentation, wiewohl er im Prinzip viele Ansichten teile. „Ein Antizionist, der uns mit den Deutschen während des Zweiten Weltkriegs vergleicht“, sei aber so unerträglich wie „ein Israeli, der unsere Vergangenheit als ewige Rechtfertigung nimmt“. Schlusssatz: „Ihre Bezeichnung ,Club Méditeranée‘ für Gaza im Vergleich zum Warschauer Ghetto ist absolut abgeschmackt und unzulässig.“
http://diepresse.com/home/kultur/news/572013/index.do?_vl_backlink=/home/kultur/news/index.do
PS. Falls ein Leser einen Leserbrief oder eine andere Stellungnahme von Luc Bondy kennt, in der er gegen den Vergleich Gazas mit dem Warschauer Ghetto protestiert, wäre ich für eine...
[Weiterlesen…]08.06.2010 15:29 +Feedback
Wann immer ich “Big Brother” oder ein ähnliches Format geschaut habe, stellte sich mir immer eine Frage, die mir niemand beantworten konnte: Wo kommen diese Zombies, diese Gespenster in Menschengestalt her? Wo leben sie, was machen sie, wovon bezahlen sie ihre Miete, ihr Bier, ihren Fitness-Trainer und ihren Ausstatter?
Und vor allem: Wie können sie es sich, falls sie einen Beruf haben und einer Arbeit nachgehen, leisten, wochenlang auszusetzen? Es sind doch nicht alles Rentner, die Lösegeld bekommen, wenn sie nur versprechen, keine Kunst zu produzieren.
Die selbe Frage kam mir in den Sinn, als ich die Berichte über die Kreuzfahrt der “Friedensflotte” nach Gaza sah. Wer sind diese Leute, wo kommen sie her? Sind es “jüdische Intellektuelle”, die bereits den JCall-Aufruf unterschrieben haben und sich nun überzeugen wollen, dass der...
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