Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

16.08.2012   00:06   +Feedback

Soll verfehlt

Die Deutschen haben ein Verhältnis zum Zufall wie die Griechen zum Steuerzahlen. Seit sie vom Ausgang des Ersten und Zweiten Weltkriegs kalt erwischt wurden, wollen sie in allen Lebensbereichen auf Nummer Sicher gehen. Obwohl die Erfahrung eigentlich dagegen spricht.

Der berühmte Satz des ehemaligen Arbeitsministers Norbert Blüm (CDU) aus dem Jahre 1986 – „Die Rente ist sicher!“ – provoziert heute nur noch Lacher. Wie weit freilich das Verlangen der Deutschen nach „Planungssicherheit“ geht, macht ein „Papier“ klar, das letzte Woche, kurz vor dem Ende der Olympischen Spiele, eher zufällig bekannt wurde.

Es ist eine Art Abkommen zwischen dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), den einzelnen Sport-verbänden und dem für die Sportförderung zuständigen Bundesinnen-minister, in dem festgeschrieben wurde, wie...

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Achgut  Inland  

15.08.2012   15:25   +Feedback

“Schmerz ist unsere Kompetenz”

Sieben Jahre später, im Mai 1968, begann vor einer Großen Strafkammer des Landgerichts Aachen der Prozess wegen vorsätzlicher bzw. fahrlässiger Körperverletzung und fahrlässiger Tötung gegen neun führende Grünenthal-Mitarbeiter. Sie wurden von 20 Anwälten vertreten. Die mehr als 300 Nebenkläger, die vom Gericht zugelassen wurden, hatten zwei Anwälte auf ihrer Seite.

Es war ein Prozess, wie ihn Deutschland bis dahin nicht erlebt hatte – was den Aufwand und die Dauer anging, nur noch vergleichbar mit den Frankfurter Auschwitz-Prozessen in den Sechzigerjahren. In Aachen wie in Frankfurt wurde im Namen von Opfern verhandelt, die nicht im Gerichtssaal erscheinen konnten. In Aachen wie in Frankfurt saßen auf der Anklagebank Mitarbeiter einer Organisation bzw. eines Unternehmens, die keinen Anflug von Bedauern oder Reue zeigten...

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Achgut  Inland  

13.08.2012   17:25   +Feedback

Judentum a la carte- Bärbel greift zum Messer

Seit es immer einfacher wird, einem einst vornehmen Verein beizutreten - sogar American Express und Diners Club, für die man früher Bürgen brauchte, nehmen heute jeden Sozialhilfeempfänger - verspüren immer mehr Menschen das Bedürfnis nach etwas wirklich Abgehobenem, Exklusivem, Handgeschöpftem.

Wenn schon rheinische Zombies wie “Die Geissens” im eigenen Rolls Royce durch Monaco cruisen und dabei den Verdacht bestätigen, dass Dummheit und Geld die Voraussetzungen fürs Glücklichsein sind, dann bleiben einem, der seinem Leben einen Sinn verleihen will, nicht allzu viele Optionen. Im Prinzip nur zwei: Die einen treten Al-Kaida bei und ziehen in den “Heiligen Krieg”, die anderen treten zum Judentum über. Wobei es wesentlich schwieriger ist, zum Judentum zu konvertieren als Al-Kaida beizutreten. Aber das macht ja gerade die...

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Achgut  Kultur  

12.08.2012   17:17   +Feedback

Mehr Transparenz wagen!

Bundesfinanzminister Schäuble geht noch einen Schritt weiter. Er hat soeben Bargeld als ein “intransparentes Zahlungsmittel” bezeichnet, das vor allem “Geldwäschern” zugute kommt, die die Herkunft des Geldes verschleiern wollen. Ginge es nach Schäuble, müssten alle Geschäfte bargeldlos abgewickelt werden, weil nur so kontrolliert werden kann, woher das Geld stammt und wohin es fließt. Geheimniskrämerei ist out, radikale Offenheit ist das Gebot der Stunde.
http://www.welt.de/debatte/henryk-m-broder/article108581283/Was-verdienen-Gysi-Gomez-und-BER-Geschaeftsfuehrer.html

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Achgut  Inland  

10.08.2012   17:57   +Feedback

Praeputium Germaniae Anno Domini 2012

Vom “Praeceptor Germaniae” zum “Praeputium Germaniae” ist es nur ein kleiner Schritt bzw. Schnitt. Das Thema bleibt auf der nationalen Agenda des Sommers 2012.

Wie unsere Autorin Antje Sievers völlig richtig bemerkt hat, handelt es sich um ein Männerthema, das vor allem Männer auf- und erregt. Kein Wunder, auch der “Penisneid” ist eine männliche Spezialität. Und so wird die Liste derjenigen, die sich zu diesem Thema äußern, immer länger. Die “Gliedvorzeiger”, wie Exhibitionisten im Polizeijargon genannt werden, lassen, einer nach dem anderen, coram publico die Hosen runter. Hat die “Apothekenrundschau” oder der Verband der niedergelassenen Urologen womöglich einen Wettbewerb um die “Goldene Vorhaut” ausgelobt, die zugleich mit dem “Goldenen Lenkrad” im Gasthof “Zum Goldenen Löwen” in Bayreuth verliehen wird?

Noch...

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Achgut  Kultur  

09.08.2012   20:07   +Feedback

Die Sündenböcke sind schon da, jetzt kann die Katastrophe kommen

Was haben diese Miesepeter und “Scharfmacher” gemeinsam? Erst einmal wurden sie von den Wählern in ihren Ländern in die Parlamente gewählt. Freie Wahlen sind an sich was Schönes, aber nicht, wenn sie dazu führen, dass die Europa-Idee infrage gestellt wird. Zweitens vertreten sie nationale Interessen, jeder auf seine Weise. Der Grieche will sich dem Diktat aus Brüssel nicht beugen, der Finne will nicht für Griechenland haften. Man muss Le Pen und Wilders nicht mögen, aber sie vertreten, was Europa angeht, legitime Positionen. http://www.welt.de/kultur/article108550411/Europa-Zweifler-die-Staatsfeinde-von-heute.html

Das meint der Leser:
na da sind sie ja wieder alle vesammelt die verschwörungstheoretiker, new world order fetischisten, braungefärbten stammtisch philosophen um dem selbsternannten herrgott aller polemiker beifall zu...

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Achgut  Inland  

09.08.2012   12:07   +Feedback

“Umfairteilung”

Wenn Robin Hood heute noch leben würde, könnten wir ihn jeden Tag im Fernsehen sehen, in den Nachrichten, in einer Talk-Show oder bei einer Demo, deren Teilnehmer eine „Umfairteilung“ der Vermögen fordern, um mehr „soziale Gerechtigkeit“ herzustellen und die Staatsschulden von derzeit etwa zwei Billionen Euro – das ist eine Zwei mit zwölf Nullen – auszugleichen. Die Robin-Hood-Idee, dass man den Reichen das Geld wegnehmen müsse, um es den Armen zu geben, findet in der Bundesrepublik immer mehr Anhänger. Es ist eine sehr einfache Idee, die auch denjenigen einleuchtet, die von der ursprünglichen Akkumulation des Kapitals und vom tendenziellen Fall der Profitrate noch nichts gehört haben.

Der Robin Hood unserer Tage heißt Frank Bsirske und ist der Vorsitzende der Gewerkschaft ver.di im Deutschen Gewerkschafts-bund....

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Achgut  Inland  Wirtschaft  

06.08.2012   14:25   +Feedback

Jim und seine große Liebe

Dann fiel ihm ein Ford-Katalog aus dem Jahr 1954 in die Hände. Und Jim fing an, systematisch nach Ford-Modellen dieses Jahrgangs zu suchen. Es gab drei Reihen – Mainline, Customline und Crestline – für den einfachen, gehobenen und anspruchsvollen Geschmack. Autos vom Fließband, zugeschnitten auf die Bedürfnisse der Käufer: Familien, Handwerker, Hausfrauen, Handelsvertreter, Flaneure auf Rädern. Ford, sagt Jim, “war damals der Volkswagen der Amerikaner, praktisch, zuverlässig und bezahlbar”.

Heute, ein Vierteljahrhundert später, hat Jim die Produktionspalette von 1954 komplett zusammen. Zehn Autos stehen in seinem Showroom in Colonial Beach, drei in seiner Garage in Alexandria, an zweien arbeitet er noch, nach Feierabend und an den Wochenenden. Noch immer braucht er für jedes Auto etwa zwei Jahre, aber: “Ich werde immer...

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Achgut  Ausland