Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

02.07.2012 04:24 +Feedback
Ich komme eben vom Dicke-Amerikaner-Gucken und Einkaufen bei Food Lions zurück.Food Lions ist nicht so groß wie Walmart, hat aber das bessere Angebot an Obst und Gemüse und immerhin von 6am bis 11pm auf.
Irgendwie war mit heute nach Couscous zumute, vermutlich weil ich gerade eine Geschichte über Casablanca gelesen habe. Es gab aber keinen Couscous bei Food Lion, was für einen amerikanischen Supermarkt recht ungewöhnlich ist. In der Abteilung “ethnic food” gab es chinesische, japanische, italienische und südamerikanische Spezialitäten, aber keinen Couscous! Ein klares Zeichen von Islamophobia. Was es dagegen gab, war ein ganzes Regal mit Manischewitz-Produkten. Manischewitz ist in Amerika das, was Oetker in Deutschland ist, nur eben koscher.
30.06.2012 15:57 +Feedback
Die Lyrikerin aus Remagen ist nicht die erste Irre, die sich in die Rolle einer Jüdin hinein phantasiert hat. So etwas kommt gelegentlich vor, und dann dauert es eine Weile, bis der Schwindel auffliegt. Das bekannteste Beispiel für eine solche Kostümparty ist Binjamin Wilkomirski, der 1995 im Jüdischen Verlag, der zu Suhrkamp gehört, das Buch „Bruchstücke. Aus einer Kindheit 1939–1948“ veröffentlichte. 1996 besuchte ich in einer Gemeinde bei Boston eine Frau, die sich eine ähnlich abenteuerliche Geschichte ausgedacht und zu einem Buch verarbeitet hatte, Misha Defonseca:
=Denn Misha, sagt Misha, ist eine Überlebende des Holocaust. Und ihre exzessive Tierliebe kommt daher, daß sie mit Hilfe von Tieren überlebt hat. Sie sei von einem Rudel Wölfen “adoptiert” worden und habe eine Weile mit den Tieren in polnischen Wäldern...
[Weiterlesen…]29.06.2012 20:27 +Feedback
Obwohl das Phänomen des jüdischen Selbsthasses weder neu noch unbekannt ist, löst es doch immer wieder ratloses Erstaunen aus. Juden können doch keine Antisemiten sein! Aber Juden können, ebenso wie Nichtjuden, alles sein: Genies und Gauner, Idioten, Intellektuelle und auch intellektuelle Idioten, Ausbeuter und Ausgebeutete, Sozialisten und Kapitalisten, Bellizisten und Pazifisten, Gottlose und Gottesfürchtige. Und auch Antisemiten, so wie es Schwule gibt, die Schwule hassen, und Frauen, die Frauen nicht ausstehen können.
Jetzt allerdings scheint eine Grenze überschritten. Vor gut zwei Wochen wurde die Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem mit antisemitischen Parolen beschmiert, und jetzt kam heraus, dass ausgerechnet ein paar ultraorthodoxe Juden dahinterstecken. Nun schlägt das Erstaunen über jüdischen Selbsthass in...
[Weiterlesen…]29.06.2012 18:58 +Feedback
achgut-Leser Frank S. macht uns darauf aufmerksam, dass wir in diesem großartigen Text, der zwar nicht von Bodo Ramelow geschrieben wurde, für den er sich aber als v.i.S.d.P. erklärt, eine wichtige Information übersehen haben, nämlich den letzten Satz am Ende dieses Absatzes:
“Angela Merkel israelische Siedlungspläne in Gilo in Ostjerusalem kritisiert, kommentiert Zdiara am 2.10.2011 auf der Homepage der grenzwertigen „Achse des Guten“: „Was für eine Infamie! Kein Aufschrei von Hobby-Historikern, die jedes Jahr den Opfer des deutschen Judenmords gedenken, goldene Pflastersteine in den Gehweg einlassen, Straßen nach deutschen Juden umbenennen und längst vergangene und ermordete jüdische Kultur feiern. Alle routinierten Antifaschisten lässt es kalt, dass eine deutsche Bundeskanzlerin es wagt, vom jüdischen Staat ein...
[Weiterlesen…]29.06.2012 16:24 +Feedback
Wie schon bei der Debatte um eine gerechte Lösung des Nahostkonflikts, bei der fast jede Wortmeldung mit der deklamatorischen Floskel “Gerade wir als Deutsche…” anfängt, ist auch diese Diskussion emotional extrem aufgeladen. Ich warte nur darauf, dass einer, der es mit den Juden gut meint, aufsteht und sagt: “Nach allem, was wir den Juden angetan haben, können wir es nicht zulassen, dass sie sich selber verstümmeln!”, worauf ein zweiter ergänzen wird: “Es sieht aus, als hätten die Juden aus ihrer leidvollen Geschichte nichts gelernt!” http://www.welt.de/kultur/article107299253/Pornografische-Debatte-mit-maximaler-Erregung.html
Das meint der Leser:
Broder glänzt wieder einmal durch den Konsum von Kaffeesatz statt realem jüdischen Geist. Da hat mir der jüdische Ratssprecher aus Frankfurt mehr imponiert. Es gibt Dinge die muss auch...
29.06.2012 06:27 +Feedback
Traurig, weil Deutschland gegen Italien verloren hat? Deprimiert, weil es mit der EU den Bach runter geht? Unglücklich, weil Sie bei DSDS nicht angenommen wurden?
Da hätten wir was für Sie, das Ihre Laune im Nu aufhellen wird: Einen langen Text aus dem Hause Bodo Ramelow, in dem er eine Verschwörung aufdeckt, die Benny Weinthal und ich ausgeheckt haben. Wobei er sich nicht sicher ist, ob Weinthal unter dem Namen Broder schreibt oder Broder unter dem Namen Weinthal. Wir fragen uns unsererseits, wer hinter dem namen Ramelow steckt. Ist es Daniel Küblböck, Jürgen Drews oder Roger Willemsen? Hier eine Kostprobe:
=Der Mail-Schreiber, der als Benjamin Weinthal und Journalist der „Jerusalem Post“ bei Ramelow anfragte, hat also die Antworten, zu denen er Ramelow überhaupt erst animiert hat, an einen Dritten weitergeleitet, noch dazu...
[Weiterlesen…]28.06.2012 16:16 +Feedback
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich melde mich bei Ihnen betreffend des veröffentlichter Brief-Verkehrs mit der Migros auf Ihrer Webseite:
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/migros_die_palaestinenser_und_die_liberalen_juden/
Der engagierte Dialog zwischen Herrn Lohrbächer und Migros Mitarbeiterin Frau Buchwalder ist sicher interessant zu lesen. Wir bitten Sie einfach, den Namen von Frau Buchwalder im publizierten Briefwechsel zu entfernen.
Freundliche Grüsse
Sergio Mare
Leiter Online Kommunikation & Community Management
Migros-Genossenschafts-Bund
Corporate Communications
Limmatstrasse 152
Postfach
CH-8031 Zürich
Sehr geehrter Herr Mare,
herzlichen Dank für Ihre Zuschrift. Leider sehen wir uns außerstande, Ihrer Bitte nachzukommen. Es geht uns - wie auch Ihnen - um die Herstellung von Transparenz. Die...
[Weiterlesen…]28.06.2012 06:39 +Feedback
Unsere Miss June, die in Remagen weltberühmte Lyrikerin Irena Wachendorff, sucht derzeit verzweifelt nach einer “Gemeinde”, der sie schnell beitreten könnte. Dabei erzählt sie seit Jahren, sie sei Mitglied und Vorbeterin in der liberalen Kölner Gemeinde Gescher la Massoret. Blöd ist nur, dass die Schatzmeisterin der Gemeinde, Sabine Kampf, auf eine entsprechende Anfrage folgendes geantwortet hat: “I. Wachendorff war niemals Mitglied der jüdischen liberalen Gemeinde Gescher laMassoret, sie bezieht lediglich den Gemeinderundbrief ( €36,00 / Jahr für Nichtmitglieder) In den letzten 5-7 Jahren habe ich sie weder beim Gottesdienst als Gast gesehen, noch bei anderen Gemeindeaktivitäten. Da alle Gäste vor dem Gottesdienstbesuch schriftlich Kontakt mit uns aufnehmen müssen, wissen wir genau, wer jeweils bei uns zu Besuch war.”
Nun...
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