Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

19.01.2010   16:01   +Feedback

Ende der Schonzeit – Hundert Tage Schwarz-Gelb!

„Schwarz-Gelb startet mit Krawall ins neue Jahr“ (SPIEGEL), „Streit über Arbeitslosenbeitrag“ (WELT), „Eine Regierung wie ein Juckreiz“ (Süddeutsche Zeitunng), „Deutsche geben Schwarz-Gelb schlechte Noten“ (Handelsblatt) – selten waren sich Meinungsmacher wie Wähler so einig: der schwarz-gelbe Aufbruch gleicht eher einem politischen Einbruch! Ob Kundus-Affäre, Steuerstreit oder Gesundheitsreform, die versprochene „geistig-moralische Wende“ (Westerwelle) ist nicht in Sicht, nirgends! Oder doch? Alles nur „Theaterdonner“ (noch einmal Westerwelle) und „abwegige Kritik“ (CDU-Generalsekretär Gröhe)?
Zeit Bilanz zu ziehen! Das tun die radioeins-Kolumnisten Henryk M. Broder (SPIEGEL), Bettina Gaus (tageszeitung), Lorenz Maroldt (Tagesspiegel), Hajo Schumacher (N24-Moderator), und Brigitte Fehrle (Berliner...

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Achgut  Kultur  

19.01.2010   10:58   +Feedback

Schmock vom Dienst

“Es muss nur irgendetwas geschehen, ein missglücktes Attentat wie zu Anfang des Monats zum Beispiel, und schon geht die Debatte wieder los, mit immer den gleichen Argumenten…”, hat der Schmock vom Dienst vor ein paar Tagen in der SZ geschrieben; bei dem “missglückten Attentat” sind 300 Passagiere eines Flugzeugs mit dem Schrecken davon gekommen. Wäre das Attentat nicht missglückt, hätte es sich um ein Malheur gehandelt; eine Katastrophe wäre es nur gewesen, wenn Thomas Steinfeld mit an Bord gewesen wäre.
In der Tat, es muss nur irgendwas geschehen, ein missglücktes Attentat auf eine Schauspielerin in Paris, und schon geht die Debatte wieder los. Zwar in der SZ, aber ohne den Schmock vom Dienst. Denn der hat nicht nur Angst vorm Fliegen, er ist auch keine Frau. Also geht ihn die ganze Sache nix an....[Weiterlesen…]

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Achgut  Kultur  

18.01.2010   09:54   +Feedback

Der Frau Thurner ihr Kopftuch

Gleich nach den Juden, die dem Judentum zu entkommen versuchen, indem sie sich bei den Antisemiten anschleimen, sind Frauen, die sich der Reaktion zum Fraß
vorwerfen, das interessanteste Phänomen der postmodernen Assimilation. Besonders delikat wird die Sache, wenn es sich um Akademikerinnen handelt, wie z.B. die Ethnologin und Tourismus-Forscherin Ingrid Thurner, sie schreibt in einem Beitrag für die Wiener Presse:
“Die Muslimin, das arme Opfer von Männermacht – so wird sie medial stilisiert, so wird sie von einer breiten Öffentlichkeit imaginiert. Denn wie jedermann zu wissen glaubt (es steht ja so gut wie täglich in Zeitungen zu lesen): Die Frauen werden von Männern, von Vätern, Brüdern, Ehemännern, Söhnen geknechtet, genötigt, gezwungen. Sie werden zwangsverhüllt, zwangsbeschnitten, zwangsverheiratet, ehrengemordet –...

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Achgut  Kultur  

18.01.2010   00:21   +Feedback

Die Stunde der Komödianten 1

“Was hat es mit dem Ereignis des Holocaust auf sich?” fragen ein paar Nachwuchshistoriker aus Deutschland und Polen und laden zu einem “Workshop zur Geschichte der Konzentrationslager” nach Auschwitz-Birkenau ein, wo sie über “Neue Perspektiven der Konzentrationslagerforschung: Ort, Ereignis und Gedächtnis” labern wollen, bis der Schornstein qualmt. Interessierte werden gebeten, Abstracts ihrer Vorträge bis zum 15.2. einzuschicken. Das ist die “Deadline”.
Das akademische Jungvolk, das Dank der Gnade der späten Geburt um die Erfahrung gekommen ist, als SS-Mann oder Frau Dienst an der Rampe schieben zu können, zieht es mit magischer Gewalt an den Ort der Verbrechen ihrer Vorfahren zurück. Und so wie sie sich nichts dabei denken, im Zusammenhang mit Auschwitz von einer Deadline zu reden (Redaktionsschluss wäre nicht romantisch genug),...

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Achgut  Wissen  

17.01.2010   23:52   +Feedback

Die Stunde der Komödianten 2

Graham Greens Roman aus dem Jahre 1966 über Haiti wird derzeit als Farce nachgespielt - als Stunde der Gutmenschen, die ständig Gutes tun und darüber reden. Die FAS titelt: “Haiti: Endlich kommt Hilfe an”. Ja, wenn die FAS für die Haiti-Hilfe zuständig wäre, wären die Toten schon geborgen, die Überlebenden versorgt und die Obdachlosen nach Florida ausgeflogen. Und Anne Will bietet Ablassscheine gegen schlechtes Gewissen an, sie ruft zu Spenden auf, die im Falle von Haiti so sinnvoll sind wie Kneippkuren gegen Knochenkrebs. Unterstützt wird sie dabei von NGO-Vertretern, die davon leben, dass sie die Armut auf Haiti seit Jahrzehnten verwalten, und von Sabine Christiansen, die ihre Katastrophen-Kompetenz mit dem Satz herausstreicht: “Ich habe jeden Slum auf der Erde gesehen.” - So sieht sie aus, die UNICEF-Botschafterin. Wie ein...

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Achgut  Inland  

16.01.2010   11:11   +Feedback

Hedy nach Haiti!

Die Bilder, die uns derzeit aus Haiti erreichen, zeigen eine menschliche Katastrophe, die plötzlich aber nicht überraschend eingetreten ist. Es ist bekannt, dass Haiti das “armste Land der westlichen Hemisphäre” ist, dass verglichen mit Haiti sogar Moldawien ein gut geführter Wohlfahrtsstaat ist, dass 50% der Haitianer arbeitslos sind und 80% von weniger als zwei Dollar am Tag leben müssen, ohne dass sich irgendeine UN-Agentur um sie kümmern und sie mit Lebens- und Arneimitteln versorgen würde. Denn Haiti ist seit 1804 ein souveräner Staat, die erste schwarze Republik, die ihre Unabhängigkeit erklärte. Das heisst, was in Haiti passiert, ist Sache der Haitianer. Damit sie sich nicht gegenseitig massakrieren, ist seit 1993 eine UN-Truppe auf der Halbinsel stationiert, die “United Nations Stabilization Mission”.
Ansonsten hat...

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Achgut  Ausland  

12.01.2010   18:51   +Feedback

Professor Benz und der Paradigmenwechsel

Wie alles in der Welt geht auch die Sozialwissenschaft mit der Mode. Die Einrichtung von Studienfächern wie „gender studies“, „holocaust studies“ oder
„Medienwissenschaft“ entspringt keiner Notwendigkeit, sie reflektiert nur den Zeitgeist, der seinerseits sowohl Alice Schwarzer wie Charlotte Roche eine Nische bietet.

Auch die Sozialpsychologie, Unterabteilung Vorurteilsforschung, bleibt vom Zeitgeist nicht verschont. Sehr in Mode sind derzeit Arbeiten über „Antisemitismus und Islamophobie“, deren Verfasser aufrichtig versichern, sie würden das eine mit dem anderen nicht gleichsetzen, sondern nur vergleichen. Und Vergleiche anzustellen, sei eine wissenschaftlich bewährte und zulässige Methode.

Das stimmt. Grundsätzlich kann man alles mit allem vergleichen. Die Wehrmacht mit der Heilsarmee, einen Bikini mit einer...

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Achgut  Wissen  

12.01.2010   01:26   +Feedback

Der schwedische Patient

Falls Sie schon immer wissen wollten, wer bei Google, Facebook, Wikipedia, Yahoo! etc. das Sagen hat, aber niemanden kannten, den Sie fragen konnten, dann sind Sie bei Radio Islam an der richtigen Adresse. http://de.wikipedia.org/wiki/Radio_Islam Im sozialdemokratisch kontaminierten Schweden von einem Mitbürger mit marokkanischem Migrationshintergrund gegründet, verbreitet Radio Islam antisemitische Propaganda in 22 verschiedenen Sprachen bzw. Ausgaben. Viel Neues ist nicht dabei, aufgewärmt werden vor allem die alten Geschichten aus den “Protokollen der Weisen von Zion”. Einer der interessanteren Beiträge heisst “The Jewish hand behind Internet” und enthüllt, was Antisemiten ohnehin wissen, dass nämlich hinter allem die Juden stecken. Lustig zu lesen ist auch ein Text mit dem Titel “Jews, who want to be decent human beings, have to...

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Achgut  Ausland