Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

24.03.2012 08:54 +Feedback
Rietzschel ist ein bekennender Konservativer. Das ist heute eine gerade antiautoritäre Haltung inmitten einer Gesellschaft, die von Gleichstellungsbeauftragten und Quotenpriestern dominiert wird, in der das Bekenntnis zur Klimakatastrophe den Glauben an Gott ersetzt hat, in der eine vom Staat garantierte und subventionierte Gleichheit höher geschätzt wird als eine risikobelastete individuelle Freiheit. Man muss mit Rietzschel nicht immer einer Meinung sein, um sich über die rabiate Intervention eines Citoyen zu freuen, der den “moralischen Lebensstandard einer humanistisch aufgeklärten bürgerlichen Gesellschaft” für ebenso wichtig hält wie den materiellen. Und der nicht von Dilettanten “durchregiert” werden möchte, die nur das vertreten, “was sie im Moment gerade erfassen können”, sei es die plötzliche Energiewende oder die...
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Nun, da die Causa Wulff bei der Hannoveraner Staatsanwaltschaft ruht, können wir uns der Frage zuwenden, warum die Wahl von Joachim Gauck zum Bundespräsidenten für so viel Aufregung gesorgt hat. Die einen wollten ihn unbedingt haben, die anderen mit aller Macht verhindern. Dafür gibt es einige rationale und viele emotionale Gründe.
Zunächst einmal repräsentiert Gauck eine rar gewordene Tugend: den gesunden Menschenverstand, der sich in dem Satz „Das macht man nicht“ artikuliert. Zweitens merkt man es ihm an, dass er das sagt, was er denkt und das denkt, was er sagt. So was machen Politiker üblicherweise nur im Zustand der Volltrunkenheit. Der Hass, der sich über Gauck entlud, hat mit alten Rechnungen zu tun, die über 20 Jahre unerledigt herumlagen.
Eine Woche vor der Wahl trat bei Anne Will der letzte Innenminister der...
[Weiterlesen…]22.03.2012 19:37 +Feedback
“Ein richtiger Pole muss ein Katholik sein“, sagt Blakala, es sei völlig selbstverständlich, dass die polnischen Bischöfe dem Papst Treue schwören und dass im polnischen Parlament und den meisten öffentlichen Gebäuden das Kreuz hängt. “Das ganze öffentliche Leben ist dem Klerus untergeordnet.“ Alle Gesetze, die mit Fragen der Moral zu tun haben, werden von einer gemeinsamen Kommission aus Regierung und Episkopat beraten, bevor sie dem Parlament vorgelegt werden. “Das muss aufhören!“ http://www.welt.de/reise/staedtereisen/article13900267/Ein-richtiger-Pole-muss-ein-Katholik-sein.html
Das meint der Leser:
Es muss ja auch nicht jeder Israeli ein Jude sein. Gell, Herr Broder?
Oder doch ;-) ?
Hier die anderen Folgen:
http://www.welt.de/reise/staedtereisen/article13900291/Polnische-Speisen-wie-bei-Maciej-sind-eine-Raritaet.html...[Weiterlesen…]
22.03.2012 13:45 +Feedback
Lange nichts mehr aus Aachen gehört, der liebenswerten Friedensmetropole am Rande der Ardennen. Die Kameradschaft Aachen Land bereitet schon die nächste Weihnachtsfeier vor und auch die grüne Bürgermeisterin geht ihren Geschäften nach. Man bleibt unter sich. Spalter und Provozierer machen einen Bogen um die Stadt.
Nur einer kämpft weiter. Gerald Eimer, Redakteur der Aachener Nachrichten und zuständig für alles Jüdische im Gau Aachen. Vor kurzem hat er an einen Journalisten einen Brief geschrieben, in dem es u.a. heisst:
“Sie müssten mir schon erklären, was Sie mit antijüdischer oder antiisraelischer Berichterstattung in AN oder AZ meinen. Für meine Person kann ich sagen, dass ich sehr gerne in Israel war, dass ich dort sehr viele liebenswerte Menschen kennengelernt habe, dass ich die Probleme des Landes und das...
[Weiterlesen…]21.03.2012 12:03 +Feedback
Von Talk-Show-ModeratorInnen so etwas wie politisches Bewusstsein zu erwarten, wäre so naiv, als würde man von einem Profi-Politiker annehmen, dass er seine Doktorarbeit selber schreibt. Aber es gibt eine Untergrenze, die sogar Will & Co. beachten sollten, wenn sie dazu intellektuell und emotional in der Lage wären. Kurz vor der Wahl von Joachim Gauck zum Bundespräsidenten hatte Anne Will Peter-Michael Diestel ins Studio geladen. Diestel war der letzte Innenminister der DDR und in dieser Funktion für die Vernichtung eines wesentlichen Teil der Stasi-Akten politisch verantwortlich. Nach der Wende entdeckte er seine Unschuld und klagte gegen jeden, der es wagte, ihn in einen Zusammenhang mit der Bereinigung der Aktenbestände zu bringen. Am Ende freilich blieb der durchtrainierte Kampfsportler vor Gericht zweiter Sieger. Es half ihm...
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Unter den professionellen Dummbatzen, die uns immer wieder als “Experten” präsentiert werden, ist Michael Lüders einer der dummbatzigsten. Auf seinem langen Marsch von der FR über die Friedrich-Ebert-Stiftung zum Berater von “Firmen und Ministerien in Bezug auf den Nahen Osten”, zum Lobbyisten also, hat er immer wieder höchst originellen Unsinn von sich gegeben, z.B. wenn er die “Körpersprache” von Osama bin Laden analysierte. Und so wie er sich in Osama bin Laden hineindenken konnte, so erklärt er uns jetzt, wie Ahmadinedschad tickt, nämlich im Grunde harmlos, ein Großmaul, außen hart und innen weich:
“Ahmadinedschad ist ein furchtbarer Demagoge, er ist wiederholt durch antiisraelische Polemik aufgefallen und hat den Holocaust geleugnet. Er hat seinem eigenen Land einen Bärendienst erwiesen, denn er hat den Kriegstreibern in...
[Weiterlesen…]20.03.2012 19:28 +Feedback
Wahrscheinlich wollten Sie schon immer alles über “Identitäten, hybride Existenzen und deutsche Literatur” wissen, kannten aber niemand, den Sie fragen konnten. Nun bekommen Sie die einmalige Gelegenheit, dieses Thema erklärt zu bekommen, Sie müssen sich nur auf den Weg nach Tel Aviv machen, wo man derzeit keine anderen Sorgen hat als das komplexe Problem der Identitäten und hybriden Existenzen im Kontext deutscher Literatur. Herr Amirpur wird über das Thema referieren, vorgestellt und eingeführt von seinem alten Buddy Natan “Lulu” Sznaider. Zur Einstimmung wird Herr Amirpur einen Text seiner Frau Katajun vortragen, den diese im März 2008 in der SZ veröffentlicht hat: “Der iranische Schlüsselsatz”. Danach geht es weiter mit den hybriden Identitäten der Referenten.
Und sollte am 2. April die erste iranische Rakete in Tel Aviv...
[Weiterlesen…]19.03.2012 10:28 +Feedback
Dass in einem Artikel des ND die Zitate nicht stimmen, ist weder neu noch überraschend. Aber das hier geht doch zu weit:
“Am 20. März, 10 Uhr, ist der Autor zum Gespräch über sein Buch im Seniorenclub des Karl-Liebknecht-Hauses Berlin, am Rosa-Luxemburg-Platz, zu Gast.”
http://www.neues-deutschland.de/artikel/221702.striptease-in-o-347-wi-281-cim.html
Eher würde ich in der Kanalisation von Mumbai lesen als vor den den SED-Mumien im KL-Haus am RL-Platz.
Auch sehr lustig:
Ein Skandal war es auch, dass Henryk M. Broder auf mehreren Veranstaltungen der Leipziger Buchmesse seine faschistoide Position “Vergesst Auschwitz!” verbreiten konnte. Er behauptet, dass die Besuche der Gedenkstätte des Massenvernichtungslagers Auschwitz, die er als “Gruseltourismus in ein obszönes Disneyland des Todes” bezeichnet, der Rechtfertigung eines...
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