Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

13.08.2010 21:41 +Feedback
Dass viele Deutsche ein Problem mit Israel haben, das sich in Projektionen, Halluzinationen und Aggressionen artikuliert, ist keine nagelneue Erkenntnis.Schon 1969 hat der Revolutionär Dieter Kunzelmann den Deutschen geraten, ihren “Judenknacks” zu überwinden. Das ist jetzt mehr als 40 Jahre her. Inzwischen haben die Deutschen den Polen, den Franzosen, den Griechen, den Serben und den Holländern längst verziehen, nur den Juden nehmen sie noch immer übel, was sie ihnen antun mussten.
Dabei schaffen sie es, von jedem Thema die Kurve zu Israel bzw. Juden zu kriegen. Sogar wenn es um die Verfolgung von Homosexuellen im Iran geht. Denn Israel ist das Einzige, das sie aufregt, bewegt und zum Hyperventilieren bringt.
Hier einige Reaktionen auf einen Text von mir, der am 13.8. auf Spiegel Online erschienen ist:
#37
Der Rechtsstaat, die...
13.08.2010 12:06 +Feedback
Denn diejenigen, die Westerwelle nicht herausfordern möchte, wollen nicht nur das Verhalten ihrer eigenen Untertanen bestimmen. Sie haben ihre Standards globalisiert, sie regen sich über die Unmoral in fremden Ländern auf, sie wollen Karikaturisten umbringen, die sie nur vom Hörensagen kennen, und verhängen Fatwas über Schriftsteller, deren Bücher sie nicht lesen können. Wer sich unter solchen Umständen “überlegt” verhält, um nicht “das Gegenteil” zu erreichen, geht von der irrigen Annahme aus, dass er für das Verhalten seines Gegenübers verantwortlich ist; dass sich beispielweise die Lage der Homosexuellen in Iran nur verschlechtern würde, wenn er seine eigene Homosexualität offen zur Schau stellt. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,711574,00.html
13.08.2010 01:31 +Feedback
In der Anmoderation zu einem Beitrag über die junge Frau, der die Taliban die Nase und die Ohren abgeschnitten haben, sprach Peter Kloeppel von “Steinzeitislamisten”. Hier freilich irrte sich der sonst so genau artkulierende Anchorman des RTL. Erstens tut man den Steinzeitmenschen Unrecht, wenn man sie mit den Taliban und den Islamisten vergleicht, zweitens haben wir es mit High-Tech-Islamisten zu tun: Sie benutzen Handys und Satellitentelefone, und wenn sie ihren Geiseln die Köpfe abschlagen, dann nehmen sie die Aktion mit modernen Digi-Kameras auf und stellen die Videos ins Nett. Und genau darin liegt das Problem: Barabaren, die den Westen verachten, bedienen sich der Produkte und Techniken, die ihnen der Westen zur Verfügung stellt.
Aber vielleicht hat es Peter Kloeppel anders gemeint. Vielleicht wollte er sagen, dass man die...
12.08.2010 11:12 +Feedback
At first glance, “Dancing Auschwitz”—the title of Korman’s little work of art—is a film that breaks a taboo. At second glance it’s a provocation and at third glance a clever response to the question of how one can commemorate something that has long since been ground into historic gravel in the quarry of the “culture of remembrance”—at conferences and seminars, in films and television series, at demonstrations and commemorative events, where speakers, decades too late, call upon their listeners to “nip things in the bud.” In other words, it’s an attempt to offer an approach to counter the mindless rituals, one that celebrates the power of life rather than commemorating death as the final culmination of human failure. http://www.spiegel.de/international/world/0,1518,711247,00.html
Siehe auch: Ein paar Schritte wagen
...
12.08.2010 10:34 +Feedback
Reisen bildet, sagt man, es erweitert den Horizont und fördert das Verständnis für andere Kulturen. Das stimmt nur bedingt. Deutsche Touristen, die im Ausland unter sich bleiben und ihr deutsches Ess- und Trinkverhalten auch am Fusse des Krakatau pflegen, bekommen wenig vom Gastland mit. Umgekehrt schärft es den Blick auf das eigene Land, wenn man eine Weile im Ausland war.
Ich komme gerade aus Australien. Das Land ist etwa 20-mal so gross wie die Bundesrepublik Deutschland, die Schweiz würde mehr als 180-mal in Australien hineinpassen. Ein Kanton wie Appenzell Innerrhoden wäre gerade als Parkplatz neben einer Shopping-Mall gross genug, ein Bundesland wie das Saarland hätte die Fläche einer mittleren Farm.
Es hat wohl mit der Grösse des Landes zu tun, dass die Australier höflich, hilfsbereit und zuvorkommend sind, und das in...
[Weiterlesen…]11.08.2010 09:23 +Feedback
Sollten Archäologen irgendwann die Überreste der Bunten Republik Deutschland ausgraben, werden sie einiges finden, das ihnen Kopfzerbrechen bereiten wird. Zum Beispiel die Geschichte einer staatlich finanzierten Treberhilfe, deren Chef mit einem Maseratti zur Arbeit rollt, weil ein VW Phaeton oder ein BMW X5 M unter seiner Würde wäre. Oder einen Parteivorsitzenden, der es den Reichen nehmen und den Armen geben wolte, selber aber mit beiden Armen bis zu den Ellenbogen in jeden Topf griff, der an ihm vorbeirollte. Und wenn er dann dem Fernsehen ein Sommer-Interview gab, in dem er wieder einmal forderte, die Reichen zugunsten der Armen zur Kasse zu bitten, dann positionierte er sich nicht vor seiner eigenen Hütte, sondern vor der eines Nachbarn und liess hinterher seine Pressesprecherin erklären, warum das sein musste: “Das...
[Weiterlesen…]10.08.2010 18:12 +Feedback
Auf den ersten Blick ist “Dancing Auschwitz” - so heißt das kleine Kunstwerk - ein Tabubruch, auf den zweiten eine Provokation, auf den dritten aber eine kluge Antwort auf die Frage, wie man an etwas erinnern kann, das im Steinbruch der “Erinnerungskultur” längst zu historischem Schotter verarbeitet wurde: auf Konferenzen und Seminaren, in Filmen und TV-Serien, bei Demos und Gedenkfeiern, auf denen mit jahrzehntelanger Verspätung dazu aufgerufen wird, “den Anfängen zu wehren”. Wie man also sinnfreien Ritualen etwas entgegensetzt, das die Kraft des Lebens feiert und nicht den Tod als finalen Höhepunkt menschlichen Versagens zelebriert.
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,710881,00.html
08.08.2010 08:46 +Feedback
lieber bruder muhammad,herzlichen glückwunsch zu deiner konvertierung und rettung vor der immerwährenden hölle.ich konnte es gar nicht glauben,da ich dich aus einigen talkshows über den islam erlebt habe,in denen du eher ein gegner des islams warst.aber manchmal werden die grössten widersacher die grössten befürworter.alles hat bei allah einen sinn und wurde schon vor sehr langer zeit aufgeschrieben.die zeit war reif,wie bei mir vor 10 jahren.jetzt fängt das leben für dich erst richtig an.allah hat dich auf den geraden weg geführt-al hamdu lillah.viel erfolg beim studium und praktizieren der wahren religion.ich freue mich für dich-muslim.muhammad-ein glaubensbruder mit gleichem namen
muhammad lars günther
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