Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

27.01.2003   12:03   +Feedback

Eine gute Deutsche in Damaskus

D A S   L E T Z T E

Sehr geehrter Henryk Broder,

nachdem ich erfahren habe, dass der Leiter des Goetheinstituts Damaskus Manfred Wüst nach Indien versetzt wird, bin ich ihrem Beispiel gefolgt und habe Jutta Limbach einen Brief geschrieben. Ich lebe als freie Journalistin in Damaskus, berichte von dort für den ARD-Hörfunk und kenne Herrn Wüst persönlich. Im Gegensatz zu Ihnen hat mich der Entschluss, ihn zu versetzen, erschüttert und enttäuscht. Ich schicke Ihnen den Brief an Frau Limbach, weil darin vieles steht, was ich auch Ihnen mitteilen möchte.

Freundliche Grüsse von Kristin Helberg

Kristin Helberg, Damaskus 22. Januar 2003

An die Präsidentin des GoetheinstitutesProf. Dr. Jutta Limbach

Sehr geehrte Frau Limbach.

Mit Bestürzung habe ich von der Versetzung Ihres Goethe-Institut-Leiters Manfried Wüst von Damaskus...

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17.01.2003   12:04   +Feedback

Zaubern mit Goethe II

Heute teilen wir die Welt neu ein

Lieber Herr Broder,

Haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage zu unserem Jahrbuch vom 12.01.03, in der Sie auf den Umstand aufmerksam machen, dass die in Israel angesiedelten Institute auf der Regionenkarte im hinteren Umschlag unseres Jahrbuch 2001/2002 nicht erscheinen.

Die Karten sind nach den derzeitig gültigen Regionen von Goethe-Institut Inter Nationes gestaltet: Die vordere Karte zeigt die Europa zugehörigen Regionen, und daher auch die Institute Jerusalem und Tel Aviv, welche zur Region Südosteuropa gehören. Die hintere Weltkarte zeigt alle Regionen und Institute außerhalb Europas und daher Jerusalem und Tel Aviv nicht.Hätten wir die beiden Institute auf der Weltkarte dargestellt, so hätten die anderen Institute in Europa dort eben auch dargestellt werden müssen - und die Karte wäre sehr...

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14.01.2003   12:06   +Feedback

Datteln für den Frieden

D A S    L E T Z T E

Konstantin Wecker gab ein Konzert in der irakischen Hauptstadt - beinah hätte es niemand gemerkt.

Danke Alex! Mein Neffe war extra aus Paris angereist, um mir eine Super-Schüssel auf dem Balkon zu installieren, mit der ich sämtliche Eutelsat- und Astra-Kanäle empfangen kann, über 3oo Programme, darunter auch eine Menge Exoten wie Free Nepal TV und das Fernsehen der Republik von Transnistrien. Vorher hatte ich noch gewettet, dass er es nicht schaffen würde, das irakische Fernsehen reinzuholen, aber Alex, der keinen Führerschein hat, weil er beim Autofahren immer einschläft, drehte nur an ein paar kleinen Knöpfen an einem schwarzen Kasten und schon hatten wir es erwischt. “Bist du sicher, dass es nicht das arabische Programm der Deutschen Welle ist?” fragte ich, ebenso beeindruckt wie überrascht, “der...

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13.01.2003   12:04   +Feedback

Zaubern mit Goethe

D A S    L E T Z T E

Gestern waren wir bei Kentucky Fried Chicken, heute besuchen wir das Goethe-Institut, das ebenfalls weltweit operiert. Es betreibt 141 Filialen in 77 Ländern und macht mit etwa 3.3oo Mitarbeitern fast 2oo Millionen Euro Umsatz jährlich. Wir gehen also auf die Homepage des GI, klicken zuerst “Institute” und dann “weltweit” an und landen bei der Unterabteilung “Regionen”. Dazu gehört die Region “Naher Osten”. Ein Klick und schon sind wir da, in Amman, Beirut, Damaskus, Kairo, Alexandria und Ramallah.

Ist das alles, was es in der Region “Naher Osten” goethemäßig gibt? War da nicht noch was? Oder täuscht uns die Erinnerung? Hat es in Tel Aviv und in Jerusalem nicht ebenfalls Goethe-Institute gegeben? Wurden sie im Zuge der Sparmaßnahmen geschlossen? Oder privatisiert und laufen jetzt unter ganz anderen Namen?...

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03.01.2003   12:05   +Feedback

Brief an Jutta Limbach

D A S    L E T Z T E

henryk m. broder, berlin. 1.1.2oo3

frau prof. dr. jutta limbach präsidentin des goethe-instituts

sehr geehrte frau limbach,

der berliner “tagesspiegel” wie “die welt” berichteten vor kurzem über eine tagung der bundeszentrale für politische bildung in berlin, bei der auch sie anwesend waren. im laufe dieser tagung, so “die welt” und der “tagesspiegel” übereinstimmend, wurde der ehemalige leiter des goethe-instituts in ramallah und derzeitige direktor des goethe-instituts in damaskus gefragt, was er von palästinensischen selbstmordattentätern halten würde. er antwortete: “für mich sind palästinensische terroristen freiheitskämpfer!” auf nachfrage, ob er richtig verstanden worden wäre, bestätigte er: “das sind für mich freiheitskämpfer.”

sie haben an ort und stelle dieser ansicht nicht...

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27.11.2002   12:05   +Feedback

Sloterdijk und die natürliche Varianz

V O R N E   K U R Z,   H I N T E N   L A N G

Wenn er redet, dann klingt es so, als wären seine Eltern zu geizig gewesen, ihn als Kind rechtzeitig zum Logopäden zu schicken. Und wenn er schreibt, dann wird einem klar, dass auch in der Philosophie das Gesetz der Kloake gilt: die Kacke schwimmt immer oben. Drei Tage nach den Wahlen in Österreich hat Peter Sloterdijk dem “Standard” ein Interview gegeben, in dem er das Ergebnis der Wahlen kommentiert und sich auch zu anderen wichtigen Fragen äußert. Der Sieg der ÖVP sei “kein Erdrutsch” gewesen, sondern “eine sinnvolle demokratische Massenverteilung, sie führt dazu, dass Österreich endgültig aufhört, unter absurder antifaschistischer Quarantäne zu stehen”. So wie Sloterdijk, der von dem Umstand profitiert, dass es für die öffentliche Hand billiger ist, einen bekennenden Irren...

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18.11.2002   12:05   +Feedback

Jeder Tor wird Moderator

F E R N S E H E N

Lassen sich zu Moderatoren verwursten: Naddel, Thomas, Gregor und Michaela

Früher sagte man: Wer nix wird, wird Wirt. Heute müsste es heißen: Jeder Tor wird Moderator. Und so wie früher jeder Ex-Boxer davon träumte, eine eigene Kneipe oder wenigstens Trinkhalle zu betreiben, wünscht sich jeder Mann und jede Frau, der / die mal im Fernsehen zur Person vernommen wurde, so schnell wie möglich als Moderator bzw. Moderatorin wiederzukommen. Es ist der Traumberuf schlechthin, wie vor einer Generation Stewardess, Model und Reiseleiter, vermutlich der letzte freie Beruf, für den man keine Ausbildung durchmachen, keine Prüfung ablegen und - auch keine Qualifikation haben muss.

Es reicht der Wille zur Tat. Letztes Beispiel ist die 29jährige, also nach allen VIVA- und MTV-Regeln schon ziemlich alte Patrice F. aus München. Sie war genau 151 Tage die Freundin von Boris Becker und hat nach...

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11.11.2002   12:05   +Feedback

Leons Geheimnis

L A U D A T I O

Eine Laudatio auf Leon de Winter, dem am 8.11. der Literaturpreis der WELT verliehen wurde

Leon de Winter
Leon de Winter

Ich mache so etwas zum ersten Mal, ich habe noch nie eine Laudatio gehalten und weiß nicht, wie man so etwas macht. Ich bin ein wenig unsicher, obwohl ich mich gut vorbereitet habe. Ich habe alles von und über Leon de Winter gelesen und ich habe mir vor ein paar Wochen sogar die Übertragung des Deutschen Fernsehpreises angesehen, wo auf jeden Preisträger und jede Preisträgerin eine Laudatio gehalten wurde. Da ging es um die beste Hauptrolle, die beste Nebenrolle, das schönste Lächeln, die beste Serie, die beste Moderation - so lange, bis sogar die Richterin Barbara Salesch für ihre tägliche Trivialisierung der Justiz zur Klamotte einen Preis bekommen hatte. so macht man das also, dachte ich, loben, loben,...

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