Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

13.04.2001   13:02   +Feedback

Aufruf an unsere jüdischen Mitbürger

Waldstr 29, 10551 Berlin E-mail: .(Javascript muss aktiviert sein, um diese E-Mail-Adresse zu sehen) Tel: 030 / 3903 5789 AUFRUF AN UNSERE JÜDISCHEN MITBÜRGER Wir, die in Deutschland lebenden Palästinenser, wenden uns an Sie, unsere jüdischen Mitbürger in Deutschland. Wir rufen Ihnen zu: Unsere Unterstützung des Kampfes unsere Brüder und Schwestern in Palästina um Leben, Würde, Freiheit und staatliche Unabhängigkeit ist nicht gegen Sie, unsere jüdischen Nachbarn in Deutschland gerichtet. Wir appellieren an Sie: Setzen Sie unsere Solidarität mit unserem Volk nicht gleich mit Antisemitismus und einem Angriff gegen Juden in Deutschland. Wir, die in Deutschland lebenden Palästinenser, wissen sehr wohl um das unaussprechliche, beispiellose Leid der Juden in der deutschen Geschichte. Wir kämpfen auch gegen den Antisemitismus. Auch wir sind Semiten. Wir sind gegen Angriffe auf religiöse Einrichtungen wie z.B. religiöse Einrichtungen in Frankreich. Wir werden unserseits alles unternehmen, daß es nicht zu solch schändlichen Vorfällen in Deutschland kommt. Unsere Demonstrationen in Deutschland unter dem Motto “Palästina muß leben” richten sich nicht gegen Juden, sondern ausschließlich gegen die barbarische, menschenverachtende Politik der gegenwärtigen Regierung des Staates Israel gegenüber dem palästinensischen Volk und seinen demokratisch gewählten Repräsentanten. Wir bitten Sie: Ihre Solidaritätskundgebungen für Israel dürfen sich nicht gegen uns, die in Deutschland lebenden Palästinenser, richten. Juden, Christen und Muslime müssen gemeinsam verhindern, daß es in Deutschland zu “Stellvertreter-Auseinandersetzungen” kommt und damit die offene Gesellschaft dieses Landes vergiftet wird. Es darf keine Gewalt zwischen unseren Gruppen in Deutschland geben. Nicht Emotion sondern Vernunft muß die Oberhand behalten. Helfen Sie mit! Bei aller Unterschiedlichkeit Ihrer und unserer Positionen.

13.4.2001

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